Große Entlassfeier für 79 Oberschülerinnen und Oberschüler in Langwedel

Langwedel - „Habe ich euch eigentlich bei der Einschulung versprochen, dass ihr noch in eine neue Schule einziehen werdet?“, fragte Schulleiter Rolf Bartels. Heftiges Nicken im weiten Rund der Langwedeler Sporthalle. „Oh. Dafür entschuldige ich mich.“ Sofort schob der Rektor einen großen dicken Dank an den Schulträger, also den Flecken Langwedel, hinterher, dass der so eine wunderbare neue Schule bauen lässt. Nur wann die fertig wird, das sagte niemand am gestrigen Vormittag bei der Entlassfeier für den Jahrgang 2019 der Oberschule am Goldbach in Langwedel. Auch Bürgermeister Andreas Brandt nicht.

Dafür feierte Rolf Bartels lieber ausführlich die Vorzüge und die Stärken der jungen Leute, und zwar ausgesprochen launig und unterhaltsam. Im alten Oberschulgebäude verhält es sich so, dass die Räume der 10. Klassen hinter dem Verwaltungstrakt liegen. Dahin kommt man durch den Flur am Rektorenzimmer mit der meist offenen Tür und am Sekretariat vorbei. Oder aber über eine Treppe und den ersten Stock. Weil nun das ständige Gerenne von fast 100 Schülerinnen und Schüler die Bürobewohner nervt, wurde der Flur für Schüler zur Verbotszone erklärt. Half aber nichts. Also schließt man die Durchgangstür meistens ab.

„Berufsafari“ an der Oberschule am Goldbach

28 Betriebe waren es, die sich in Langwedel den Schülern vorstellten. Bei der hauseigenen Berufsinformationsmesse informierten sie über verschiedene Jobs. Die Praxis kam nicht zu kurz.

„Ey, ich will das auch mal ausprobieren“, rief eine Schülerin durch den Flur. Ihr Blick ging dabei zum Stand der Firma Hörakustik Schmitz. Um den hatte sich auch ohne die neugierige Neuntklässlerin der Oberschule am Goldbach in Langwedel eine Traube von jungen Menschen gebildet. Aber nicht nur dort konnten die Schüler einen Einblick in die Arbeitswelt gewinnen: An der Oberschule war mal wieder „Berufsafari“ angesagt, eine hauseigene Berufsorientierungsmesse. Insgesamt 28 Betriebe nutzten die Chance, um sich zu präsentieren. Mehr als bei der gleichen Veranstaltung vor drei Jahren.

„Wir sind froh, dass es passt“, sagte Kerstin Brüggemann erleichtert. Die Schulsozialarbeiterin übernahm die Organisation gemeinsam mit Matthias Vogel, Fachkonferenzleiter für Arbeit und Wirtschaft und zugleich Verantwortlicher für die Berufsorientierung an der Langwedeler Oberschule. Beide, meinte Brüggemann, hofften bei der Planung auf eine Ausrichtung der „Berufsafari“ in moderneren und verbesserten Räumlichkeiten – der Wunsch ließ sich allerdings nicht realisieren. Aufgrund baulicher Schwierigkeiten lässt eine Fertigstellung des Schulneubaus weiter auf sich warten. 

Betriebe, Einrichtungen und Institutionen stellen Ausbildungsmöglichkeiten vor

Langwedel - „Wir haben zuerst die 8. Klassen losgeschickt, dann die 9. Früher sind die alle zusammen los. Sonst ist fast alles wie immer“, erzählt Kerstin Brüggemann. Die Schulsozialarbeiterin an der Oberschule Langwedel hat die Berufssafari wieder zusammen mit Matthias Vogel organisiert. Er ist der Fachkonferenzleiter für Arbeit/Wirtschaft und damit für die Berufsorientierung an der Oberschule zuständig.

Ein Blick auf die Teilnehmerliste belegt: Die Berufssafari an der Oberschule ist längst ein Renner, auch wenn drei Jahre seit der letzten Veranstaltung dieser Art vergangen sind. Es sind 28 Firmen und Institutionen dabei, die über sich und ihre Ausbildungmöglichkeiten informieren. In der alten Aula reicht der Platz schon längst nicht mehr, die neue Schule ist noch nicht fertig, so findet am Dienstagvormittag das Ganze wieder auf den Fluren und in einigen Klassenzimmer des alten Hauptgebäudes statt. Nur die Firma August Püllmann ist in einen Innenhof gezogen. Hier wird, wie an eigentlich fast allen Ständen, gern ein praktischer Einblick in den Beruf gegeben. Die Dachdecker arbeiten mit Schweiß- und Lötgerät dann doch lieber draußen.

Hochinteressant“, befand gestern Bürgermeister Andreas Brandt. Das Profil Wirtschaft (10. Klasse) der Oberschule Langwedel war mit den Ergebnissen des Projektes „50 Jahre Wirtschaft im Flecken Langwedel 1968 bis 2018“ ins Rathaus zu kommen. Auf sechs großen Plakaten erfährt hier der Betrachter einiges über Klenkes Gasthaus, Behrmanns Radhaus, die Firma August Wilkens, die Kreissparkasse, das Gasthaus Wätjen und die Fleischerei Spanuth. Zehn Wochen lang recherchierten die Schülerinnen und Schüler selbstständig und das mit großem Vergnügen.

 

„Wenn jetzt die alten Langwedeler hier stehen bleiben und sich unterhalten, wie es früher ausgesehen hat, dann haben wir schon ein Ziel erreicht“, meinte Fachlehrer Derik Eicke. Die Ausstellung ist noch bis Ostern im Rathaus zu sehen – im Zugang zum Sitzungszimmer und Bürgersaal, wo in den den kommenden Wochen noch jede Menge öffentliche Sitzungen sind. Foto: Wenck

(Quelle: Verdner-Aller-Zeitung vom 13.03.2019)

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