„Berufsafari“ an der Oberschule am Goldbach

28 Betriebe waren es, die sich in Langwedel den Schülern vorstellten. Bei der hauseigenen Berufsinformationsmesse informierten sie über verschiedene Jobs. Die Praxis kam nicht zu kurz.

„Ey, ich will das auch mal ausprobieren“, rief eine Schülerin durch den Flur. Ihr Blick ging dabei zum Stand der Firma Hörakustik Schmitz. Um den hatte sich auch ohne die neugierige Neuntklässlerin der Oberschule am Goldbach in Langwedel eine Traube von jungen Menschen gebildet. Aber nicht nur dort konnten die Schüler einen Einblick in die Arbeitswelt gewinnen: An der Oberschule war mal wieder „Berufsafari“ angesagt, eine hauseigene Berufsorientierungsmesse. Insgesamt 28 Betriebe nutzten die Chance, um sich zu präsentieren. Mehr als bei der gleichen Veranstaltung vor drei Jahren.

„Wir sind froh, dass es passt“, sagte Kerstin Brüggemann erleichtert. Die Schulsozialarbeiterin übernahm die Organisation gemeinsam mit Matthias Vogel, Fachkonferenzleiter für Arbeit und Wirtschaft und zugleich Verantwortlicher für die Berufsorientierung an der Langwedeler Oberschule. Beide, meinte Brüggemann, hofften bei der Planung auf eine Ausrichtung der „Berufsafari“ in moderneren und verbesserten Räumlichkeiten – der Wunsch ließ sich allerdings nicht realisieren. Aufgrund baulicher Schwierigkeiten lässt eine Fertigstellung des Schulneubaus weiter auf sich warten. 

Das war aber auch zweitrangig. Letztlich hatte es oberste Priorität, dass die Veranstaltung überhaupt mal wieder stattfand. Durch die Elternzeit von Brüggemann veränderte sich der Plan, die Berufsorientierungsmesse alle zwei Jahre auszutragen. Es sei für eine Person schlichtweg kaum machbar, die Organisation zu stemmen. „Die Firmen müssen persönlich begleitet werden. Sie sind Gäste und kommen für die Schüler: Das ist das Charmante an der Veranstaltung“, berichtete die Schulsozialarbeiterin. Wie sie durchblicken ließ, stellte sich das Anwerben von genügend potenziellen Arbeitgebern aus der Region als unproblematisch heraus.

Breite Palette

Dabei gelang die Idee der Organisatoren, eine breite Palette an Berufen vorzustellen. Beispielweise zeigte sich die Polizeiinspektion Verden/Osterholz an einem Stand. Aber auch andere Bereiche wurden abgedeckt, waren doch unter anderem die Aller-Weser-Klinik oder die Dachdeckerfirma August Püllmann vor Ort. Zudem bezeichnete es Brüggemann als wichtig, den Schülern eher unbekannte Berufe näherzubringen. „Man muss den Schülern etwas zeigen. Dann tun sie Dinge, die sie aus eigenem Interesse nicht tun würden“, berichtete sie.

So wie Jannika Adam. Die 15-Jährige setzte sich an den Stand der Fima Schmitz. Etwas, mit dem sie selbst im Vorfeld nicht rechnete. „Es ist kein Kindheitstraum, Akustiker zu werden. Dann habe ich das hier aber gesehen und fand es cool“, meinte sie. Den Betreuer des Standes, der Auszubildende Benedikt Pape, überraschte das Interesse nach schleppenden Beginn nicht. „Ein Flummi zieht immer“, sagte er lachend. Dabei schaute er Jannika Adam dabei zu, wie sie aus Abformmasse einen kleinen Ball zusammenknetete. „Ich habe mich für den praktischen Weg entschieden, um den handwerklichen Teil zu zeigen und den Beruf noch bekannter zu machen“, meinte Pape. Das zog sich durch die gesamte „Berufsafari“. Eine gute Sache, fand die 15 Jahre alte Pia Heider. Die Neuntklässlerin aus Dauelsen sagte: „Ich finde hier vieles interessant und es gefällt mir, dass man Dinge selbst ausprobieren kann – das ist gut vorbereitet worden.“ Persönlich legte sie den Fokus darauf, informiert zu werden. Sie möchte Abitur machen.

In drei Blöcken hatten die 227 Schüler der achten, neunten und zehnten Klasse am Dienstag am Vormittag die Möglichkeit, das Angebot der Schule wahrzunehmen. Einige knüpften auch Kontakt, berichtete Eileen Müller. Sie ist Auszubildende in der Verwaltung des Landkreises Verden und half bei der Betreuung des Standes. „Drei Mädels wirkten sehr interessiert und nahmen auch Broschüren mit“, beschrieb Müller.

(Quelle: Achimer Kurier vom 14.05.2019)

 

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