Auf der Grundlage unserer Leitideen zur Rhythmisierung haben wir uns für einen weiteren Baustein entschieden, den „Gebundenen Anfang“. Wir möchten, dass alle Beteiligten entspannt in den Tag starten können und der Unterricht ohne Zeitverzögerung starten kann. In der Zeit von 07.45 – 07.55 Uhr vor Beginn des regulären Unterrichts findet der gebundene Anfang statt. Der gebundene Anfang ist grundsätzlich keine Fach-Unterrichtszeit.

Die Teilnahme ist für alle Schülerinnen und Schüler verpflichtend. Der gebundene Anfang findet im Klassenverband statt. Eine Lehrkraft, die in der jeweiligen Klasse unterrichtet, ist während dieser Zeit anwesend. Die Schülerinnen und Schüler entscheiden selbst, womit sie sich in dieser Zeit beschäftigen. So können sie sich organisieren, Klassendienste erledigen, Gespräche mit Lehrkräften und Mitschülerinnen und Mitschülern führen oder auch frühstücken.

Für die Lehrkraft stehen im gebundenen Beginn beobachtende und beratende Aufgaben im Mittelpunkt. Zudem ermöglicht der gebundene Beginn den Lehrkräften die Beziehungsarbeit über den herkömmlichen Unterricht hinaus stärken, indem sie Gespräche führen oder Konflikte lösen. Der Unterricht wird durch den Anfang entlastet und kann ohne Störungen und Zeitverzögerung starten.

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Pädagogische Aspekte

Die Lernzeit eröffnet neue Wege, um die Selbstgestaltungskompetenz unserer Schülerinnen und Schüler zu stärken, indem sie zunehmend eigenverantwortlich und selbstgesteuert Lernen.
Diese Selbstgestaltungskompetenz setzt sich aus einem Kompetenz-Dreiklang von Fachkompetenz, Lernkompetenz und Selbstkompetenz zusammen. In der Lernzeit richten wir den Fokus neben der Fachkompetenz insbesondere auf die Selbst-Lern-Kompetenzen. Dazu gehören:

  • sich organisieren können
  • sich konzentrieren können
  • für sich verantwortlich sein
  • durchhalten können
  • sich selbst einschätzen können
  • sich motivieren können
  • kommunizieren können

Lernzeiten sind an unserer Schule nicht neu. Im Rahmen der Trainingsstunden haben wir bereits in verschiedenen Jahrgängen Erfahrungen mit diesem Konzept gesammelt. Schon jetzt arbeiten unsere Schülerinnen und Schüler in den Jahrgängen 5/6 u.a. an Forder- und Förderplänen. In den Jahrgängen 9/10 bereiten sie sich intensiv auf die Abschlussprüfungen vor. Ausgehend von den positiven Erfahrungen haben wir uns entschlossen, die Lernzeit als festen Bestandteil eines jeden Schultages fest zu verankern.

Organisatorische Aspekte

Die Lernzeit ist ein 45-minütiges Band, das täglich nach dem 2. Unterrichtsblock von 11.00 – 11.45 Uhr im Stundenplan verankert ist. Es gilt für alle Jahrgänge. Die Lernzeit wird von Klassen- und Fachlehrkräften begleitet. Die Hauptfachlehrkräfte erstellen ergänzend zu ihrem Unterricht einen Wochenarbeitsplan mit differenzierten Aufgaben, den die Schülerinnen und Schüler innerhalb einer Woche eigenständig bearbeiten.

Ausgestaltung der Lernzeit

Auf einer schulinternen Lehrerfortbildung im April 2018 wurde die Ausgestaltung der Lernzeit vom gesamten Kollegium erarbeitet. Dabei haben wir uns für die Wochenplanarbeit, als machbares und zielführendes Instrument entschieden. Die Wochenplanarbeit ist eine ergänzende Unterrichtsform, in der die Schülerinnen und Schüler ein differenziertes Aufgabenpaket zu einem Thema in einem genau festgelegten Zeitrahmen in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit bearbeiten. Ziel ist es, die Fach-, Lern- und Selbstkompetenz zu stärken, indem Schülerinnen und Schüler ihre Arbeit selbstständig planen, durchführen und reflektieren. Die Aufgaben werden vorrangig von den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch bereitgestellt. Sie sind unterrichtsbegleitend und vertiefend ausgelegt. Die Hausaufgaben werden mit Einführung der Lernzeit obsolet.
Die Lernzeit ist ritualisiert und folgt einem festgelegten Ablauf. Zu Beginn der Lernzeit formulieren die Schülerinnen und Schüler ein Arbeitsziel. Anschließend bearbeiten die Schülerinnen und Schüler in Stillarbeit Aufgaben aus dem Wochenplan, der von den Fachlehrkräften zur Verfügung gestellt wird. Am Ende der Lernzeit dokumentieren die Schülerinnen und Schüler ihre Arbeitsergebnisse in einem Lerntagebuch.

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Pädagogische Aspekte

Ausgehend von unseren pädagogischen Zielen und Leitideen haben wir in einem langen Diskussionsprozess Alternativen zum bestehenden 45 Minuten-Takt geprüft, um sinnvolle Unterrichtszeiteinheiten zu schaffen und zusätzlich Zeit für alternative Unterrichtsformate zu gewinnen.
Am Ende dieses Prozesses stand die Entscheidung für eine 75-Minuten-Taktung. Folgende Vorteile haben wir dabei ausgemacht:

  • Anzahl der Fächer pro Tag wird reduziert
  • Der Tagesablauf wird übersichtlicher und strukturierter
  • Bietet ausreichend Zeit für vielfältige Unterrichtsformen
  • Zeit für alternative Unterrichtsformate

Organisatorische Aspekte

33 Wochenstunden im 45-Minuten-Takt werden zukünftig in 16 Unterrichtsblöcken à 75 Minuten organisiert sind. Pro 45-minütiger Unterrichtsstunde werden 7,5 Minuten eingespart, die dann in fünf Lernzeit-Blöcke à 45 Minuten umgewandelt werden. Schulbeginn wird wie bisher um 7.45 Uhr und Unterrichtsende um 15.25 Uhr sein. Damit ist ein Schülertransport bei bestehenden Busfahrzeiten gewährleistet.
Die Unterrichtsverpflichtung der Lehrkräfte wird zukünftig in Minuten umgerechnet. Das bestehende Vertretungskonzept wird dahingehend überarbeitet.

Abbildung der Stundentafel

Die Stundentafel der Oberschule basiert auf Berechnung von 45-Minuten-Einheiten. Durch die Umstellung auf den neuen Takt ist eine Umrechnung in Minuten erforderlich. Dabei wird ersichtlich, wieviel Zeit jedes Fach aus dem gebundenen Unterricht über die Schuljahrgänge an die Lernzeit abgibt. Die Einführung einer fest verankerten Lernzeit ist ein wesentlicher Baustein unseres Rhythmisierungskonzepts. Es wird ersichtlich, dass die Hauptfächer, Mathematik, Deutsch, Englisch und Französisch am meisten Zeit in die Lernzeit abgeben. Daher werden in der Lernzeit im Wesentlichen Inhalte aus diesen Fächern bearbeitet.
Alle Nebenfächer, die durch die Verkürzung des Stundentaktes Unterrichtszeit verlieren, haben die Möglichkeit, Projekttage durchzuführen oder Anteile an der Lernzeit zu erhalten. Dies wird abhängig von Jahrgängen und Fächern entschieden. Dabei achten wir darauf, dass keine Unterrichtszeit verloren geht.

Zeitraster und Beispielplan

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