Was ist los an der Oberschule am Goldbach?
Einsatz für die Demokratie
Ausstellung „Rechtsextremismus bekämpfen“ im Rathaus – nicht nur für Schüler
Langwedel - „Die Ausstellung war noch gar nicht eröffnet, da standen hier schon Leute“, erzählte Bürgermeister Andreas Brandt. Im Rathaus sei man mit der Ausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ genau richtig, fand auch Rolf Bartels, Leiter der Langwedeler Oberschule am Goldbach. Eigentlich geht die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung mit ihrer Ausstellung vor allem an Schulen. Schon vor anderthalb Jahren hatte die Langwedeler Oberschule angefragt, ob die Schau zu bekommen sei, verriet Konrektor Derik Eicke bei der Ausstellungseröffnung im zweiten Stock des Langwedeler Rathauses.
Den hatten an diesem Vormittag mit der R9c und der R10c nicht nur zwei Klassen der Oberschule mit Beschlag belegt. Jutta Sodys war als stellvertretende Landrätin gekommen, Franziska Schröter für das Landesbüro der Friedrich-Ebert-Stiftung. Bernd Michallik, Vorsitzender der SPD im Landkreis Verden und Ex-Ministerin Christina Bührmann waren auch da – überließen die Reden aber anderen.
„Wir könnten die Ausstellung auch in der Schule machen“, so Rolf Bartels. Mit dem Standort im Rathaus könne man aber auch die Gemeinde am Bildungsprozess in der Schule teilhaben lassen. „Stammtisparolen, rechtsradikale Parolen finden ihren Nährboden da, wo Menschen nicht mit Veränderungen klar kommen“, so Bartels Beobachtung. Mündige Bürger wissen dumpfen Parolen zu begegnen, wissen sich zur Wehr zu setzen. Und ihre Schülerinnen und Schüler zu mündigen Bürgern zu erziehen, ist ein erklärtes Ziel der Langwedeler Oberschule.
„Rechtsextremismus ist ein Jugendproblem und vor allem im Osten der Republik zu Hause“, laute eine gängige Meinung, so Franziska Schröter von der Friedrich-Ebert-Stiftung. Von wegen: Rechtsextremismus kommt aus der Mitte der Gesellschaft, fängt mit simplen Sprüchen an, aus denen schnell mehr werden kann.
„Die Zahl der rechtsextremen Straftaten, vor allem der Propagandadelikte, ist im vergangenen Jahr in Deutschland stark gestiegen“, erklärte Schröter.
Die Ausstellung im Langwedeler Rathaus zeigt Rechtsextremismus in Einstellung und Verhalten als ein vielschichtiges Problem der Gesellschaft und nicht ausschließlich als ein Problem einer gewaltbereiten Randgruppe. Auf den Stelltafeln geht es um die Grundlagen der westlichen Demokratie, Tenor: „Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, sie muss fortwährend neu gelernt und erarbeitet werden.“ Besonders beeindruckt zeigte sich Schröter dann auch von einer Gruppe von Schülerinnen und Schüler, die sich zu Führern durch die Ausstellung haben ausbilden lassen. Alle 9. und 10. Klassen der Oberschule werden garantiert zum Ausstellungsbesuch ins Rathaus kommen, auch für die 8. Klassen ist ein Besuch in Planung.
Selbstverständlich kann sich auch die interessierte Öffentlichkeit ein Bild machen, noch bis zum 28. November montags bis freitags von 8.30 bis 12.30 und donnerstags von 14 bis 18 Uhr, also zu den Öffnungszeiten des Rathauses, hier findet man die Ausstellung im zweiten Stock.