Was ist los an der Oberschule am Goldbach?
Mit Rekordbeteiligung ins Spiel mit dem großen Geld
Langwedeler Oberschule am Goldbach geht mit zwölf Gruppen in Börsenpoker
Langwedel - „Zwölf Depots in den 9. und 10. Klassen haben wir in diesem Jahr hier. Richtig viel. So viel wie noch nie“, überlegt Henning Müller von der Kreissparkasse. Moment mal... Zwölf mal 50000 Euro für Schülerinnen und Schüler der Oberschule am Goldbach in Langwedel, da macht die Bank ja richtig Geld locker. „Das ist nur virtuelles Geld“, klärt Müller auf. Aha. Keine klingende Münze.
Mit den 50000 Euro starten in Langwedel, wie gesagt, so viel Schülergruppen wie noch nie in das „Planspiel Börse 2014“ der Kreissparkasse Verden – und selbstverständlich sind auch Gruppen aus anderen Schulen im Landkreis mit dabei.
Die Langwedeler kommen aus den Profilkursen „Wirtschaft“, gerade die 10. Klässler bewiesen in der Eröffnungsrunde, dass sie nicht ganz unbeleckt in Sachen Börsengeschehen sind. „Wer war letztes Jahr schon dabei“, wollte Henning Müller wissen. Wupp - fast alle Finger gingen nach oben. Das Börsenspiel läuft vom 1. Oktober bis zum 10. Dezember. Jede Schülergruppe bekommt 50000 gedachte Euro. Aus 175 Wertpapieren kann gekauft und verkauft werden. „Dabei gelten tagesaktuelle Börsenkurse.“
Sonst sei das Thema Börse ja für den Unterricht ein total theoretisches, meint Derik Eicke, stellvertretender Leiter der Oberschule und deren „Wirtschaftschef“. „Dieses Jahr war das Profil Wirtschaft in den 9. Klassen stark nachgefragt, 34 Schüler hatten sich angemeldet. Da mussten wir zwei Kurse aufmachen. Ist doch super“, findet Eicke.
Und da man an der Oberschule verschärft auf den Faktor Praxis setzt, kommt das Börsenspiel genau richtig.
Was ist eine Börse überhaupt? Was ist eine Aktie? Wie ist das mit dem Prinzip von Angebot und Nachfrage und was hat das mit den Preisen von Waren und Aktien zu tun?
Fragen über Fragen, die Henning Müller als Jugendmarktkoordinator der Sparkasse jetzt schon mal mit den 9. und 10. Klässlern abklopfte. Wem dabei ob der vielen Begriffe ein wenig der Schädel brummte – kein Problem: Müller steht den Jungbörsianern die nächsten zwei Monate während seiner Dienstzeit weiter als Ansprechpartner zur Verfügung.
Die bestmögliche Taktik beim An- und Verkauf von Aktion, die müssen die einzelnen Schülergruppen nun aber selbst austüfteln. Das für richtige Entscheidungen auch am besten genaue Informationen über das Geschehen in Deutschland und der Welt nötig sind, das wurde schon bei der Einführung deutlich. „Was für Auswirkungen hat Krieg auf die Wirtschaft?“ Krieg freut allerhöchstens die Rüstungsindustrie, ansonsten gibt es überall Probleme.
Trotz allen Bemühens, sich Informationen zu beschaffen und aus diesen Informationen die richtigen Schlüsse zu ziehen – das Geschäft an der Börse ist und bleibt ein Wagnis, für das man Geld über haben muss. „Eigentlich ist es ein Spiel mit Geld“, fand eine Schülerin.
In Sachen Börsenspiel liegt sie damit schon mal 100 Prozent richtig. Und für die Gruppe im Landkreis, die ihr Startkapital am erfolgreichsten vermehrt hat, gibt es 200 Euro zu gewinnen. Für die 2. noch 150 Euro und die 3. 100 Euro. Im Nachhaltigkeitswettbewerb – hier wird mit „grünen Aktien“ (Ökostrom zum Beispiel) gehandelt. Auch hier kann die beste Gruppe 200 Euro gewinnen. Also gibt es am Ende doch ein bisschen klingende Münze. jw
(Quelle: Verdener-Aller-Zeitung vom 11.10.2014)