news 30.06.2014kKlasse 10Ra der Oberschule befasst sich intensiv mit dem Thema „Tierschutz“

Langwedel - Wie gehen Menschen mit Tieren um? Oft sehr übel, brutal, erschreckend rücksichtslos – egal, ob bei der Massentierhaltung oder bei Tierversuchen. Das macht das Projekt „Tierschutz“ der Klasse 10Ra der Oberschule am Goldbach deutlich.

Rund drei Wochen lang haben die Schülerinnen und Schüler das Thema zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Heike Lücken im Biologie- und Deutschunterricht „beackert“. Gestern präsentierten sie den übrigen Zehntklässlern und auch Jugendlichen aus Jahrgang neun die eher traurig stimmenden Ergebnisse. Dazu berichtete noch die Tierärztin Dr. Christine Hoyer vom Veterinäramt des Landkreises Verden aus ihrem Arbeitsalltag mit zum Teil „schlimmen Vorfällen“.

Darüber hinaus verkauften die kurz vor ihrer feierlichen Entlassung stehenden jungen Menschen aus der 10Ra selbst gebackenen Kuchen für den guten Zweck. Denn die 50 Cent, die sie für jedes Stück einnahmen, gehen an das Verdener Tierheim.

„Tausende Tiere sterben täglich für Tierversuche“, stellten Annika Klein und Lisa Marie Neubauer bei ihrem mit Feuereifer vorgetragenen „Plädoyer“ im Beisein von Schülerinnen und Schülern auch aus anderen Klassen fest. Im Jahr 2012 seien in Deutschland 2,9 Millionen Mäuse, Ratten, Affen und Kreaturen anderer Arten aus diesem Grund getötet worden. „Gerade in der Kosmetikindustrie sind Tierversuche unnötig, denn die Wirkung von Cremes ist doch längst erprobt. Und was macht es für einen Sinn, den Teint schöner als schön haben zu wollen?“, bezogen die beiden jungen Frauen deutlich Position.

Aber auch in der Medizin seien Tierversuche überflüssig, ergänzte ihre Klassenkameradin Alina Bischoff. „Denn es gibt andere Verfahren, um Medikamente herzustellen.“

Im Klassenraum und auf dem Flur gab es Plakate und Stellwände zu dem Projekt. Kleingruppen hatten sich mit verschiedenen Themen beschäftigt und informierten Interessierte in „ihren Ecken“ über ihre Erkenntnisse. Die Referate befassten sich etwa mit Stier- und anderen von Menschen betriebenen Tierkämpfen, Massentierhaltung und Artenschutz.

Schüler Niklas Behnken hatte Kontakt zu Amtstierärztin Hoyer geknüpft. Sehr zur Freude der vielen Menschen im vollen Klassenraum hatte die Veterinärin bei ihrem Besuch gestern zunächst Labrador „Fide“ an ihrer Seite. Aber schon bald gönnte sie ihm doch ein ruhiges Plätzchen im Auto.

Dr. Hoyer erzählte währenddessen von ihrer mitunter erschütternden Arbeit, bei der sie immer wieder einen Tierarzt, das Tierheim oder auch die Polizei benachrichtigen müsse. Etwa, wenn sie einen Anruf aus Achim bekomme, wonach dort ein Hund an einer Kette gehalten werde. Oder wenn sie Mastställe, vollgepfercht mit leidenden, mitunter verletzten Schweinen und Rindern, Tiertransporte auf der Autobahn oder Zirkusse bei Gastspielen im Landkreis kontrolliere. mm

(Quelle: VAZ vom 28.06.2014)

news 30.06.2014

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