Was ist los an der Oberschule am Goldbach?
Zwiebeln flambieren und Metallrohre biegen
Bei Berufesafari in der Oberschule am Goldbach lernen Acht- und Neuntklässler Ausbildungsberufe kennen - 05.03.2014 (von Michael Kerzel)
Langwedel. Bei der vierten Berufesafari in der Oberschule am Goldbach in Langwedel stellten 23 Betriebe und Einrichtungen Acht- und Neuntklässlern Ausbildungsfelder vor. Die Schüler konnten an den Ständen praktische Übungen machen und so mehrere Berufe kennenlernen.
Eine Stichflamme schlägt 80 Zentimeter hoch und erlischt nach höchsten einer Sekunde. Flambieren nennt das ein Koch wie Dennis Heeren. Der 20-Jährige zeigt auf der Berufesafari in der Oberschule am Goldbach in Langwedel einer Gruppe Achtklässlerinnen, wie man Zwiebeln am besten in feine Stückchen schneidet und mit Cocktailtomaten, angebratenem Geflügel, Süßkartoffelpürree und Basilikum zu einem leckeren Essen zubereitet. Und wie man flambiert.
„Die Schüler sollen mitmachen und danach wissen, dass sie selber etwas getan haben“, sagt Heeren, der selbst die Oberschule am Goldbach besuchte, im Anschluss eine Ausbildung zum Koch machte und zuletzt bei der TV-Koch-Casting-Show „The Taste“ den zweiten Platz belegte. Die Schülerinnen Anna-Lena, Isabell und Vivien können bereits einige Gerichte kochen. Fleisch, Gemüse oder Pfannkuchen beispielsweise.
Was ein Altenpfleger macht
Unter Anleitung von Heeren schneidet Vivien eine Zwiebel: „Ich soll sie zusammenhalten, sonst rutscht sie auseinander. Und ich soll durch den Mund atmen, damit keine Tränen fließen“, berichtet sie. Sie koche grundsätzlich gerne und auch die Berufesafari gefalle ihr. Anna-Lena stimmt zu. „Hier kann man sehen, was die Leute in den verschiedenen Berufen machen“, erklärt sie. Die Schüler erfahren bei der Berufesafari, wie die Ausbildung beispielsweise von Mechatronikern, Friseuren oder Kaufleuten abläuft. Und was ein Altenpfleger macht.
Pflegeassistent Fabian Klein, der im Prosenium arbeitet, legt dem 14-jährigen Jannek eine 35-Kilogramm schwere Weste um, dazu eine Brille, die Augenkrankheiten simuliert und Kopfhörer. Das soll zeigen, wie sich alte, pflegebedürftige Menschen fühlen. „100 Meter kann ich damit nicht laufen. Und auch etwas essen oder trinken wird schwierig“, sagt Jannek. Interessant findet er, in verschiedene Berufe hineinzuschnuppern. Auch Fabian Klein hält die Berufesafari für sinnvoll. „Ich fände es gut, wenn die Schüler früher und häufiger Praktika machen würden“, sagt er. In seinem Beruf wüssten diejenigen, die ihn ausprobieren, nach einer Woche, ob sie ihn machen wollen oder nicht.
An einem anderen Stand zeigt die Erzieherin Manuela Rode, welche Spiele die Kinder in Kindertagesstätten bereits beherrschen. „Einige der Schüler sind schon beeindruckt, was die Kleinen können“, sagt sie. Die Schüler würden bei der Safari direkt abgeholt: „Wir finden hier Praktikanten, die in der Kita zwei Wochen mitarbeiten und nach der Schule ihre Ausbildung anfangen“, berichtet Rode. Vor allem Mädchen interessierten sich für den Beruf.
Gegenüber hat die Polizei einen Stand aufgebaut, daneben ein Friseur. „Dieses Mal sind doppelte so viele Betriebe und Einrichtungen dabei wie vor zwei Jahren“, berichtet Kerstin Brüggemann, zuständig für die Organisation. Es sei wichtig, dass die Schüler praktische Erfahrungen sammelten, Mädchen beispielsweise Metallrohre bearbeiten und sie biegen. 190 Haupt- und Realschüler nehmen an der Berufesafari teil, bei der Ausprobieren im Mittelpunkt steht, wie Brüggemann sagt.
(Quelle: Verdener Nachrichten vom 05.03.2014)