Was ist los an der Oberschule am Goldbach?
„Wir sehen hier die ersten zarten Knospen“
Entlassfeier an der Oberschule am Goldbach für fast 120 Haupt- und Realschüler / Großes und knackiges Programm Langwedel
„Entgegen der landläufigen Meinung haben wir die Halle nicht extra für Sie aufgeheizt“, versicherte gestern morgen Rolf Bartels, Leiter der Schule am Goldbach. Aber wozu gibt es bei einer Entlassfeier Programmzettel, mit denen man schwüle Luft ein bisschen quirlen kann. Blöd nur, dass das zwar große aber trotzdem knackige Programm der Feier keinen kalt ließ. Was aber auch bedeutete, dass ein paar Begeisterungsschweißperlen mehr niemanden sonderlich störten.
Schließlich lieferte die Schulband „Gold Creek“ mit Leader Andreas Kowalzik im Hintergrund und Sängerin Lisa Gabka vorneweg mehrere feine Musikstücke ab. Mitklatschen und jubeln hinterher war Pflicht. 19 junge Damen aus den Klassen 5 bis 9 zeigten nach Training mit Heike Lücken eine tolle Vorstellung – und fegten sehr zur Freude von Bürgermeister Andreas Brandt das Konfetti selbst wieder zusammen, dass sie für ihren Auftritt gebraucht hatten.
Zu Recht hin und weg war das Publikum vom Tanzauftritt des Paares Chantal Stamer und Dennis Krieger. Erstere war vor gar nicht allzu langer Zeit Schülerin der Schule am Goldbach, zusammen starten beide für die TSG Ars Nova Verden – und sind aktuelle Norddeutsche Meister in ihrer Klassen. Völlig aus dem Häuschen war die Halle dann, als der Lehrerchor der Schule nach gefühlten zehn Jahren wieder aus der Versenkung auftauchte und zwei Lieder zum Besten gab.
Selbstverständlich gab es auch Reden. Schulleiter Rolf Bartels erläuterte launig, wie sich die Entwicklung von Mamas Wunschkind und Papas Hoffnungsträger hin zu einem spaßorientierten mittleren Monster vollzieht - das mal ein selbstständiges Wesen werden will, lernorientiert und zielgerichtet. „Und wir sehen hier die ersten zarten Knospen“, so Bartels.
Des Schulleiters Dank und Anerkennung galt natürlich den Eltern und nicht zu knapp dem Lehrerkollegium. Was auch für Langwedels Bürgermeister Andreas Brandt zutraf. Dem hatte die Halbfinalniederlage der Fußballnationalmannschaft die vorbereitete Rede zwar ganz schön zerrupft, aber ein Hinweis auf die durchaus vorhandenen Erfolgs-Chancen und Zukunftsaussichten von Haupt- und Realschülern war natürlich trotzdem drin. „Ich glaube, ihr seid gut gerüstet. Von ganzem Herzen alles Gute für die Zukunft.“
Eine bemerkenswerte Rede lieferte die stellvertretende Elternratsvorsitzende Heike Stumpe rund um die Auslegung des Horaz-Zitates „carpe diem“ ab. Damit sei nämlich nicht nur die Variante „Nutze den Tag“ gemeint. „Ich wünsche Euch, dass ihr erkennt, wann was zu welcher Zeit wichtig ist.“ Und dazu gehört auch Erholung, Freundschaft und noch einiges mehr.
Schülersprecherin Lucie Ullrich und Maurice Krüger traten für die Schülerschaft ans Rednerpult. „Wir haben hier gelernt nicht aufzugeben“, so Lucie Ullrich. „Ohne unsere Eltern wären wir nie soweit gekommen“, befand Maurice Krüger.
Den Dank der Schülerschaft gab es auch für die Schulsekretärinnen Petra Mannig und Andrea Renken, den Schulassistenten Uwe Bracht sowie die Hausmeister Michael Beier und Rainer Lohmann.
Bloß, wo steckten die Hausmeister eigentlich bei der Feier? Hatten die etwa nach dem Herrichten der Halle mit Teppich, Lautsprecheranlage und Blumenschmuck schlapp gemacht?
Mitnichten. Beier und Lohmann waren mit Unterstützung von Ralf Büssenschütt dabei, den Schuleingang von weißer Farbe zu befreien, die ein paar ausgemachte Spackos in der Nacht vor der Entlassung dort unbedingt noch meinten verteilen zu müssen.
Zum Schluss noch Zahlen: Von 117 Schülerinnen und Schülern erreichten 39 den Hauptschulabschluss, 52 den Realschulabschluss und 26 den erweiterten Sekundar I - Abschluss.
Für überdurchschnittliche Leistungen wurden ausgezeichnet: Niklas Prüser, Selin Rolfes, Denise Sauerland, Tom Gofredo, Isabelle Norden, Alexander Au, Jana Dreyer, Johannes Nitsch Verena Drewes und Dennis Fischer. Vorbildliches Sozialverhalten zeigten: Kevin Klee, Maren Braun, Alina Otto, Frederik Boie und Christine Schulz. · jw
(Quelle: VAZ vom 30.06.2012)