LANGWEDEL  ,,Ballen Sie Ihre Hände und führen Sie diese zusammen – das ist die Größe Ihres Gehirns“ – mit diesem Hinweis begann Wilfried Helms seinen zweistündigen Vortrag über ,,Das Lernen lernen“. Zu diesem Infoabend des Fördervereins ,,För use School“ begrüßte dessen Vorsitzende Sigrid Meyer-Klein viele Eltern aus der Oberschule und den Grundschulen, aber auch Konrektor Derek Eiche und die Leiterin der Grundschule Völkersen,. Angelika Bernstein-Janßen.

Wilfried Helms stellte sich als ehemaliger Gymnasiallehrer aus Hamburg vor, der selbst vier Kinder hat. Diese Kinder ließ er immer wieder in seinen mitreißend gestalteten Vortrag einfließen. Er ging der Frage nach :,,Wie funktioniert das Gehirn ?“, das zeitlebens aktiv bleibt, wenn es gefordert wird. Dann ließ er zwei ,,Freiwillige“ nach vorn kommen und las ihnen sechs Zahlen vor, die sie in der Reihenfolge wieder aufzählten. Bei neun Zahlen war dieses schon nicht mehr möglich, denn ,,unser Kurzzeitgedächtnis kann nur sieben Einzelinformationen aufnehmen“.
Dann verteilte Wilfried Helms kleine Zettel, auf denen zwanzig Worte standen, die jetzt in zwei Minuten erlernt werden mussten. Bei den meisten der Befragten endete dieser Lerneffekt schon nach maximal neun Wörtern, nur der 15jährige Gymnasiast Nico Kedenburg schaffte 19 Wörter aufzuzählen und erhielt dabei natürlich großen Beifall.
Wilfried Helms schlug vor, Vokabeln in kleine Päckchen aufzuteilen und zwischen den einzelnen Päcken etwas anderes zu lernen. Bei einer Wiedergabe sollte der Text Wort für Wort mehrmals gelesen und mit eigenen Worten wieder erzählt werden. ,,Ordnung erleichtert das Leben, denn das Lernen ist eine reine Trainingssache“ führte er aus. So empfahl er, Wörter in Bilder umzuwandeln, da das Gehirn Bilder komplett wahrnimmt. Auch liebt das Gehirn Geschichten. So hat er mit seiner Tochter sämtliche Länder und Hauptstädte Europas auf diese Art gelernt, indem er die Länder in Geschichten einwob.
,,Das Gehirn behält nur, was es für wichtig hält, daher ist das Wiederholen des Lernens enorm wichtig“. Kinder sollen aber als Menschen respektiert werden, sie müssen merken, dass man sie mag. Die Schule ist ein künstlicher Alltag, daher muss das dort Erlernte zu Hause in Erinnerung gerufen werden, sonst gerät es in Vergessenheit. Wenn man das Erlernte erst am nächsten Morgen wieder abfragt, sind nur noch 80 Prozent des Wissens da, nach einem Monat nur noch zwanzig Prozent. Daher sei es wichtig, das Hause immer wieder das in der Schule Gelernte aufzufrischen.
Schwierig sei die maximale Konzentrationsspanne bei Stoffen, die dem Kind nicht liegen. Dieser Stoff solle daher in Etappen aufgefrischt werden. Auf keinen Fall sollten Hausaufgaben nach PC-Spielen oder Fernsehen in Angriff genommen werden, denn es sollte mindestens eine Pause von dreißig Minuten dazwischen liegen. ,,Kein Haus wird ohne Fundament gebaut“ erläuterte er, dass bei Wissen, dass wieder verloren gegangen ist, als Fundament wieder erlernt werden muss, nur so kann man gezielt weiter lernen.  Wichtig sei es, die Motivation der Kinder zu erwecken und das Kind zu respektieren und ihm eine emotionale Zuwendung zu geben. Mit den Worten ,,Mögen Sie und Ihre Kinder in Frieden leben“ beendete er seinen interessanten Vortrag, der trotz der zwei Stunden nie langweilig wurde.
Zum Schluss wies Sigrid Meyer-Klein auf den Winterflohmarkt in der Oberschule hin, der am 17. November von 13 bis 17 Uhr organisiert wird. Nur private Anbieter dürfen dort ausstellen und sich bei Birgit Lebedies anmelden.  hu
  

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