Was ist los an der Oberschule am Goldbach?
„Wo soll es hingehen?“
Mit Rolf Bartels und Derik Eicke hat die Schule am Goldbach gleich zwei neue Leute an der Spitze
Langwedel - (jw) · Ob Rolf Bartels und Derik Eicke bei den Leuten im Flecken Langwedel, vor allem Eltern und Schüler ab der Klasse 5, schon richtig bekannt sind? Wohl kaum. Ist ja auch ein bisschen viel verlangt. Schließlich sind der neue Rektor und der neue Konrektor der Langwedeler Haupt- und Realschule erst seit gut anderthalb Monaten im Dienst. Aber man wird sie kennen lernen. Das ist mal sicher.
„Mein Weg zum Schulleiter war nicht vorprogrammiert“, meint Rolf Bartels. Der 41-Jährige aus Kirchlinteln ist gelernter Industriemechaniker. „Gern auch Schlosser genannt.“ Seit 1997 ist er im Schuldienst. Erst in Dörverden (hier schon 2. kommissarischer Schulleiter), ab 2005 unterrichtete der verheiratete zweifache Vater in Visselhövede.
Dann wurde die Schule am Goldbach in Langwedel Thema. Bartels guckte, sammelte Informationen, analysierte und kam zu dem Schluss: „Es kann nur diese Schule sein.“ Und obwohl der Pädagoge die Langwedeler Haupt- und Realschule schon seit 13 Jahren kannte, erste Kontakte entstanden als Lehreranwärter, gab es doch eine Überraschung: „Darüber, was hier für eine tolle Arbeit geleistet wird.“ Klar hatte Langwedel vor Jahren zu Zeiten von Diethelm „Big Ben“ Benecke schon einen besonderen Status, unter anderem wegen der fast parkähnlichen Anlage rund um die Schule, durch das „Haus der Handwerke“.
Auch wenn es vor Jahren selbst in Langwedel, der vermeintlichen Insel der Glückseligen, mal Probleme gab – alles längst Geschichte. Unter Schulleiter Wolfgang May wurde ein Mediatoren-Konzept entwickelt, es gibt Sozialtraining, den „Auszeitraum“.
„Die Schulinspektion war auch schon da“, erzählt Konrektor Derik Eicke. Der 36 Jahre alte Bremer, ebenfalls verheiratet, zwei Kinder, kam von der Gudewill-Schule in Thedinghausen. „Und die Schulinspektion hat unsere Qualitäten erkannt“, fügt Bartels an und dann zählen die beiden auf, „fünf Punkte, die hier sehr, sehr gut laufen“: das Schulklima, die solide gute Unterrichtsqualität, engagierte Mitarbeiter, die breite Unterstützung durch die Elternschaft und den Schulförderverein, die Aufbruchstimmung im Haus.
Jetzt ist es an den beiden neuen, die Richtung für die Zukunft vorzugeben. „Wo soll es hingehen?“, ist die Frage. Nun denke aber keiner an zwei kleine Diktatoren. „Das geht nur in der Zusammenarbeit von Schulleitung, Schulträger, Kollegium, Eltern, Schülern und Wirtschaft vor Ort.“
Außerdem muss man politische Vorgaben abwarten, was in Zukunft machbar ist. „Aber wir werden ein klares Profil erarbeiten, aufzeigen, in dem und dem Bereich sind wir richtig stark.“ Klarer Fall, damit will und wird man Ansehen und Attraktivität der Schule am Goldbach steigern.
Dazu gehört für Bartels und Eicke auch die Öffnung für außerschulische Experten. „Und die Steigerung der Schülermitbestimmung“, so Derik Eicke. Die gibt es aber nicht umsonst. „Wer mitarbeitet, soll auch mitbestimmen, mit entscheiden können“, sagt Rolf Bartels.
Am Selbstbewusstsein der Schule und seiner Schüler könne man noch sehr gut arbeiten, findet der neue Rektor. An der Unterrichtsqualität auch, selbst wenn die Inspektoren des Lobes voll waren. „Es sind 18 Kollegen zur Fortbildung in Sachen Verbesserung der Unterrichtsqualität angemeldet.“
Am Freitag werden Bartels und Eicke offiziell in ihr Amt eingeführt, anschließend steht noch ein wichtiger Termin an. Bürgermeister Andreas Brandt nimmt die beiden mit zur Eröffnung des Langwedeler Marktes. Da kann man die Einheimischen gut kennen lernen.
(Quelle: VAZ vom 09.09.2010)