Was ist los an der Oberschule am Goldbach?
Neuer Volkstrauertag in Daverden
Daverden – Beim nächsten Mal wird alles anders. Na, gut. Der nächste Volkstrauertag in Daverden, das ist in diesem Jahr der 13. November, wird nicht komplett anders ablaufen, als aus den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gewohnt. Aber es wird bei der Feier schon einen veränderten Ablauf geben. Nicht ganz unmaßgeblich daran beteiligt sind Schülerinnen und Schüler der Oberschule Langwedel von #projektfrieden.
Sie kümmern sich seit einigen Jahren um den Gedenkstein für die im Zweiten Weltkrieg in Daverden beerdigten Zwangsarbeiterkinder. Außerdem haben die Schülerinnen und Schüler vor einiger Zeit angefangen, zu den Kriegsgräbern in Langwedel beziehungsweise den hier bestatteten Soldaten zu recherchieren. Mit einigem Erfolg, aber das ist eine eigene Geschichte.
In diesem Zusammenhang ging aus der Oberschule das Signal an den Ortsrat und die anderen Verantwortlichen, man könnte den Volkstrauertag moderner gestalten – und die Jugendlichen wollten gern daran mitarbeiten.
„Das Angebot der Oberschule war da. Wir haben uns auch schon zweimal im Küsterhaus getroffen“, berichtet Daverdens Ortsbürgermeister Alfons Adam. Er war jetzt mit Pastor Lars Quittkat in die Oberschule gekommen, um den Stand der Planungen und weitere Ideen vorzubesprechen.
„Sehr begeistert“, sei das Angebot der Jugendlichen aufgenommen worden, so Adam. Und zwar einhellig.
Wie wäre es mit einer anderen moderneren Musik, um den Teilnehmern gleich beim Betreten der Daverdener Kirche zu signalisieren, dass sich beim Gedenken am Volkstrauertag etwas geändert hat? Es könnten Friedenstauben aus Papier und Stifte ausgelegt werden, auf denen die Menschen ihre Gedanken, Gefühle, Hoffungen und Wünsche niederschreiben. Ein ähnliches Unterfangen war zu Beginn des Krieges gegen die Ukraine an der Oberschule Langwedel sehr erfolgreich.
„Vielleicht könnte man diese Aktion mit den Friedenstauben bis zum Advent weiterlaufen lassen“, überlegte Pastor Lars Quittkat. „Es kommen immer Menschen außerhalb der Gottesdienstzeiten zu uns in die Kirche.“ Sie könnten dann vielleicht nicht allein Kerzen anzünden, sondern auch Friedenstauben aufhängen. Wenn sie mögen.
Hinrich Bischoff hat aus seinen eigenen Recherchen zu den Gefallenen des Zweiten Weltkrieges aus Daverden den Jugendlichen einen Feldpostbrief überlassen. Den würden sie gern im Verlauf des Gottesdienstes verlesen. Genauso wie einen zweiten Feldpostbrief von einem in Daverden beerdigten Soldaten aus Bayern. Den haben die jungen Langwedeler von der Familie des Toten bekommen – und mussten ihn sich erst in neue Schrift übersetzen lassen, da er in Sütterlin verfasst worden war.
Wie wäre es, wenn man den gewohnten Kranz durch weiße Rosen ersetzt? Jeder Besucher des Gottesdienstes oder der Feier im Anschluss bekommt eine, darf sie selbst niederlegen. Auf jeden Fall ist es das erklärte Ziel von #projektfrieden: „Der Tag soll in Erinnerung bleiben.“ Werbung für die Gedenkfeier möchten sie machen, damit mehr Menschen kommen.
„Ich möchte euch vor überzogenen Hoffnungen und Erwartungen warnen“, sagte ein deutlich begeisterter Ortsbürgermeister Alfons Adam in Richtung der Oberschülerinnen und Oberschüler. „Wir sammeln Erfahrungen“, erklärte Pastor Lars Quittkat. „Mir gefällt das sehr sehr gut.“
Ende September soll das nächste Treffen von Ortsrat, Vereinen. Feuerwehr und Kirchengemeinde sein, bei dem die jungen Ideen noch ein Stück konkreter und weiter ausgefeilt im großen Kreis besprochen werden sollen.
„Kriegt ihr das bis dahin hin?“, wollte Alfons Adam wissen. Die ganz entspannte Antwort von Lennox Mildner für die Gruppe: „Logisch. Wir sind gut in Arbeitsgruppen aufgestellt.“ Die arbeiten jede für sich intern und am Ende alle zusammen.