Klassen 7 bis 10 gehen schon am 24. September wie bei der Bundestagswahl an die Urnen

Langwedel – Die Bewährungsprobe als Wahllokal hat die Oberschule am Goldbach schon blendend bestanden. Zum ersten Mal standen am 12. September auch in der Mensa die Stationen, an denen die Daverdenerinnen und Daverdener ihre Benachrichtigung abgaben, ihre Wahlzettel bekamen, in die Kabinen gingen und ihre Entscheidungen schließlich in die verplombten Urnen steckten. Am Freitag, 24. September, wird alles wieder ganz genauso sein. Nur, dass es dann um die Bundestagswahl 2021 geht.

Moment mal ... Wahlgang am Freitag? Korrekt. Wir haben es hier nämlich mit der Juniorwahl zu tun. „Bundesweit das größte politische Projekt an Schulen“, sagt Lehrer Derik Eicke. Seine Klasse 9 a bereitet die Juniorwahl zum Bundestag für die Jahrgänge 7 bis 10 der Langwedeler Oberschule akribisch vor.

„Die Wahlzettel, die Stationen, alles ist wie bei der richtigen Wahl“, erklärt Eliza Hepperle. „Nur das über den Wahlzetteln groß ,Juniorwahl’ steht“, so ihr Lehrer Eicke.

Die Oberschule Langwedel nimmt seit Jahren an den Juniorwahlen teil, auch wenn es zum Beispiel um Landtags- oder Europawahlen geht. „Es ist wichtig, den Jugendlichen mit auf den Weg zu geben, dass jede Stimme zählt“, meint Lennox Mildner. „Zeigen, dass es wichtig ist, sich seine eigene Meinung zu bilden, aufgrund des eigenen Wissens.“ Lennox ist selbst schon seit geraumer Zeit in der Schülervertretung aktiv.

Natürlich sind Wahlen sowieso Thema in den Klassen 7 bis 10. So eine Juniorwahl soll aber über die bloße Theorie hinausgehen, die Scheu vor den echten Wahlen nehmen, in dem gerade auch deren Ablauf vermittelt wird. Schon die Wahlbenachrichtigungen, die die Langwedeler Oberschülerinnen und -schüler in dieser Woche bekommen haben, sehen aus wie die Originale. Wie auch die Wahlzettel. Alles kann über das Internet bestellt werden.

Auch bei der Juniorwahl muss niemand zur Wahl gehen, es gilt auch das Wahlrecht. Aber: „Es geht darum, die eigene Meinung zu vertreten. Damit nicht ohne uns entschieden wird“, sagt Eliza Hepperle.

Wenn die jungen Leute später nicht nur wählen gehen, sondern sich auch noch selbst engagieren, dann ist das angestrebte Unterrichtsziel mehr als erreicht.

Wenn dann noch ehemalige Schülersprecher wie Tim Intemann und Lena Traichel bei einer Wahl antreten, und wie Lena sogar gewählt werden, dann ist der alte Lehrer auch schon ein bisschen stolz, lässt Derik Eicke durchblicken.

Ausgezählt wird die Langwedeler Juniorwahl bereits am 24. September, das Ergebnis wird aber erst nach der echten Wahl, also am 27. September in der Schule bekannt gegeben. Aber auch hier waren die Jugendlichen immer ganz nah dran an der Realität. „Eigentlich hat es bei uns zum echten Wahlergebnis nie einen großen Unterschied gegeben“, sagt der stellvertretende Schulleiter Derik Eicke.

Info im Internet: juniorwahl.de

Von Jens Wenck (Verdener-Aller-Zeitung vom 17.09.2021)

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