Klimawandel und Klimaschutz wichtige Themen auch an der Oberschule Langwedel

Langwedel – „Kennt ihr den Unterschied zwischen Wetter und Klima?“ Schweigen im Walde. Also erst mal die Schülerinnen und Schüler informieren über den Temperaturanstieg auf der Erde, den Treibhauseffekt und den CO2-Ausstoß seit der industriellen Revolution. So begann die Informationsveranstaltung zum Thema „Klimawandel? – Klima schützen!“, die am Mittwoch für interessierte Damen und Herren der Jahrgänge 8 bis 10 an der Oberschule (OBS) am Goldbach in Langwedel angebeten wurde.

Michael Schablow, Lehrer für Politik, Geschichte und Deutsch als Zweitsprache an der OBS am Goldbach, hatte unter dem Titel „Unser Klima ist unsere Zukunft!“ eine Präsentation mit den wichtigsten Fakten zu Ursache, Verlauf und Folgen der Klimaveränderungen auf unserem Planeten zusammengestellt. „Wie kann es sein, dass neben der Industrie, den Kraftwerken und den Autos auch Kühe zum Klimawandel beitragen?“, war eine weitere Frage und die richtige Antwort, „Die rülpsen viel Methan in die Luft“, erhielt lautstarken Beifall und lautes Gelächter. Vielleicht auch, weil Kühe ebenfalls noch in die andere Richtung Methan ausstoßen.

Ernster und leiser wurde es dann, als Schablow auf die Folgen des Klimawandels einging: Hitze, Dürre, Ernteverluste, verheerende Waldbrände, Wirbelstürme und Überschwemmungen, der Anstieg des Meeresspiegels sowie das Aussterben so vieler Tiere und Pflanzen, schließlich auch die Millionen von „Klima-Flüchtlingen“ – spätestens nun wurde allen Schülern klar, dass es um ihre Zukunft geht und dass – auch und gerade in Deutschland – etwas beziehungsweise mehr getan werden muss, um diese Entwicklung aufzuhalten.

„Der Klimawandel ist die größte Krise, in der sich die Menschheit je befunden hat. Zuerst müssen wir dies erkennen und dann so schnell wie möglich etwas tun, um die Emissionen zu reduzieren und versuchen, das zu retten, was zu retten ist“ erklärte Greta Thunberg vor der UN Klimakonferenz 2018.

Das ist auch das zentrale Anliegen von Emily Karius und Lara Post, die als Sprecherinnen von Fridays for Future Verden nach Langwedel eingeladen worden waren, um die Ziele der internationalen Klimaschutzbewegung, aber auch die Vorschläge, was man im Landkreis Verden in Sachen Klimaschutz machen kann, vorzustellen.

Greta Thunberg, die 16-jährige schwedische Klima-Aktivistin kannten fast alle, aber dass man auch hier bei uns durch eine autofreie Verdener Innenstadt, durch Förderung des Radverkehrs, günstige Bahn- und Bustickets im VBN-Nahverkehr oder die Begrünung der Dächer, zum Beispiel von Schulen, einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten kann, war für viele neu.

Diese Ideen der Verdener stießen ebenso auf großes Interesse wie die engagierten Berichte der beiden Sprecherinnen über die weltweiten Proteste am vergangenen Freitag sowie die geplanten Veranstaltungen in dieser Week-4climate-Aktionswoche, in deren Rahmen nach Stralsund, Köln und Frankfurt am heutigen Freitag auch in Verden eine große Kundgebung mit Musikprogramm und Gästen aus ganz Deutschland stattfindet.

Rolf Bartels, Leiter der Oberschule, wies abschließend nachdrücklich darauf hin, dass die Schule die Streiks am Freitag während der Schulzeit nicht unterstützen kann. „Die Schulpflicht hat klar Vorrang und unentschuldigtes Fehlen zum Beispiel bei Klassenarbeiten hat entsprechende Konsequenzen. Das Interesse und Engagement der jungen Generation für den Erhalt unserer Umwelt allerdings verdient uneingeschränkte Anerkennung.“

Bartels dankte Karius und Post für ihren Beitrag und betonte abschließend, dass in den nächsten Monaten und noch mehr nach dem Umzug in das neue Schulgebäude das Thema „Nachhaltigkeit“ in der Oberschule verstärkt in den Focus rücken wird: „Wir sind kein weißer Fleck mehr auf der Karte der Schulen, die sich intensiver dem Thema, Umwelt und Nachhaltigkeit widmen. Auf diesem Weg wollen wir weitermachen“, so Bartels.

(Quelle: Verdener-Aller-Zeitung vom 26.09.2019)

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