Langwedel - Für wenig Geld nach Spanien, Dänemark und Polen, dabei andere junge Leute kennenlernen und auch noch etwas Sinnvolles tun... das klang doch gar nicht schlecht, was Dominik Kellenberg und Melina Oelrichs da den Zehntklässlern an der Oberschule Langwedel zu erzählen hatten. Kellenberg ist früher selbst in Langwedel zur Schule gegangen, steht jetzt wie seine Kollegin Oelrichs in der BBS Dauelsen vor dem Abitur. Außerdem gehören die Beiden zu einer Arbeitsgruppe der BBS, die sich im Erasmus Plus „Ecostrat“ Projekt der Europäischen Union (EU) bewegt.
Ob sie ihr Projekt vielleicht in Langwedel vorstellen dürften, fragte Dominik Kellenberg in seiner alten Schule an. „Klar. Kommt vorbei“, habe er dann sofort geantwortet, erzählt Konrektor Derik Eicke. „Für so was bin ich immer zu haben.“

In Langwedel berichteten Kellenberg und Oelrichs dann erst einmal, was „Erasmus“ überhaupt ist.
Namensgeber ist Erasmus von Rotterdam, ein bedeutender Gelehrter, der im 15. und 16. Jahrhundert lebte. Nach ihm hat die EU schon 1987 ein Förderprogramm benannt, mit dem man die allgemeine und berufliche Bildung junger Leute fördern will - und eine gemeinschaftliche, umweltfreundliche Europäische Union voranbringen möchte. Seit 2014 heißt das Ganze „Erasmus Plus“.

Dabei wird von den jungen Leuten ein gerüttelt Maß an Eigeninitiative erwartet, wenn es um das Erarbeiten eigener Missionen zu den Themen Umweltschutz, Ökonomie und Ökologie geht. Dafür wird die internationale Kooperation gefördert. Was bedeutet: Jeder Schüler geht einmal auf Reisen, wird in einer Gastfamilie untergebracht, geht im Gastland zur Schule, tauscht sich mit den anderen Erasmusleuten aus und natürlich gibt es auch Gelegenheit, sich Sehenswürdigkeiten anzugucken. Die Leute von der BBS Dauelsen kommen in diesem Projekt mit Altersgenossen aus Cádiz (Spanien), Opole (Polen) und Dänemark zusammen.
Kellenberg und Oelrichs berichteten von ihrem Aufenthalt im Norden, im Gymnasium von Horsens, an der Ostküste von Jütland.
Und? Was ist bei den jungen Langwedelern von dem Vortrag hängen geblieben?

Die Schulen in Dänemark sind viel besser ausgestattet als in Deutschland. „Viel bessere Technik. Nicht so wie hier“, sagt Lena Traichel. In jedem Land machen sie ein eigenes Projekt in Sachen Umwelttechnik, in Verden arbeiten sie noch dran. „Das wird was mit Plastik.“
„Der Vortrag hat mir sehr gefallen“, urteilt Alina Seibel. Grundsätzlich sei das Interesse für das Erasmus-Programm geweckt, für sie selbst aber erst einmal kein konkretes Thema. Im Sommer beginnt sie nach Abschluss der 10. Klasse eine Ausbildung.

Lena Traichel wird nach ihrem Abschluss in Langwedeler weiter zur Schule gehen, in die BBS Dauelsen. „Das wäre schon interessant da mal mitzumachen“, meint die junge Frau zur Erasmus-AG. Allerdings ist ihr in Erinnerung geblieben, was die jungen Referenten auch gesagt haben: Gestartet ist die AG mit gut 50 Teilnehmern. Jetzt zum Ende sind noch acht Leute dabei. „Das ist eben eine Menge Arbeit. Auch am Wochenende und neben der Schule.“ Aber dafür kommt man für ganz kleines Geld eine Woche günstig ins Ausland... Eines muss man zu den internationalen Erasmus-Treffen vielleicht noch wissen: „Da wird nur Englisch gesprochen.“  

jw

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