Erlebnisunterricht und Berufsinfo

Langwedel - Bevor sie in die Ferien durften, mussten die 9. und 10. Klassen der Oberschule am Goldbach noch einmal richtig ran. Und zwar jede Klasse, einen Tag lang. Hirnschmalz einsetzen, schrauben, bohren löten. „Es geht darum, dass sie regenerative Energien kennenlernen“, sagt Anke Mesterharm vom Versorgungsunternehmen EWE. Die Oldenburger waren schon vorher in Langwedel – und doch war es dieses Mal ein bisschen anders.

Vor ein paar Jahren stand noch ein großer Truck auf dem Schulhof. „Energie macht Schule“ stand drauf. Jetzt parkt da ein großer barrierefreier Infopavillon auf Rädern, den tatsächlich ein Sprinter gezogen hat. „Entdecke dein Technik-Herz“ haben sie groß auf die Gespanne gedruckt, die als EWE-Schulmobile im EWE-Gebiet unterwegs sind, also in Niedersachsen, Brandeburg und auf der Insel Rügen.

Der neue Slogan lässt auch durchblicken, dass das Versorgungsunternehmen mit seinem Auftritt an Schule gern auch neue Auszubildenden gewinnen möchte. Darum informiert man auch über Berufe im Bereich Energie, IT und Telekommunikation. Den größten Teil der Zeit verbringen Henning Lichtenstein und sein Kollege Thorsten Schillfahrt aber im sogenannten Erlebnisunterricht damit, Technik zu vermitteln, dazu kommt ein Stück weit Handwerk.
Im Vorfeld durften sich die jungen Langwedelerinnen und Langwedeler aussuchen, was sie bauen möchten. Ein Solarboot, ein Solarbuggy, Kurbelleuchten und Anemometer, also Windmessgeräte, standen zur Auswahl.
Es gab allerdings keine fertigen Bausätze. Etliche Teile mussten selbst angefertigt werden, größtenteils aus Kunststoff. Material, Werkzeuge, Maschinen, Bauanleitungen hatten die EWE-Leute mitgebracht, das gehört zum Schulmobil. Die Schulen müssen nur die Räume stellen. Das Angebot ist gefragt. „Eigentlich sind wir bis 2020 ausgebucht“, sagt Henning Lichtenstein. Das gilt für die Elbe-Weser-Ems-Region – ist aber wohl nicht in Stein gemeißelt. „Interessierte Schule können sich immer gern melden.“
Schluss mit der Schnackerei. Vorne gibt es eine Schülerinnenmeldung. Der Bau eines Anemometers stockt. „Können sie mal kurz helfen?“ Selbstverständlich kann Lichtenstein. Ein Tipp an der richtigen Stelle und die Sache läuft.
Da erübrigt sich eigentlich die Frage, wie sich die Oberschülerinnen und Oberschüler so anstellen... Zur Sicherheit wird trotzdem nachgehakt. „Gut. Sie machen das richtig gut“, lautet die Auskunft.
Wenn dann fertig gebaut ist, kann und soll man sich am funktionsfähigen Modell erfreuen und vielleicht kommt ja noch mehr in Gang. Zu dem Stichwort „regenerative Energie“ sagt Anke Mesterharm: „Wir sagen schon, macht euch doch mal Gedanken darüber: Wie könnte das weiter gehen mit der Energie. Und dann braucht man da Leute, die das in die Hand nehmen...“ jw

(Quelle: Verdener-Aller-Zeitung om 01.10.2018)

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