Immer neue Verzögerungen beim Neubau

Langwedel - Von Michael Mix. Die neue Oberschule am Goldbach steht, aber im Innern ist offensichtlich noch eine Menge Arbeit zu erledigen. Beim Rundgang durch das Gebäude bestimmen Handwerker das Bild, Schüler und Lehrer bleiben bis auf Weiteres außen vor. Wohl noch bis zum Beginn des zweiten Schulhalbjahres Anfang Februar.
„Die Schule sollte jetzt, in den Herbstferien, fertig sein“, räumt Bürgermeister Andreas Brandt beim gestrigen Ortstermin mit der Presse ein. Aber aus verschiedenen Gründen habe das leider nicht geklappt. Zum einen habe sich der Bau verzögert, weil nach dem Wechsel von Bauamtsleiter Frank Bethge die Stelle im Langwedeler Rathaus längere Zeit unbesetzt war. Deshalb sei Hauptamtsleiter Rolf Korb in die Bresche gesprungen und kümmere sich nun bis zum Schluss verantwortlich um das Großprojekt. Dabei werde er von Bauingenieur Uwe Dammann und Ann-Kathrine Jüntgen aus der Gemeindeverwaltung tatkräftig unterstützt.
Doch die angespannte Personallage im Rathaus war gar nicht mal die große Hürde beim Oberschulbau. „Bei drei Ausschreibungen hat die Gemeinde keine Angebote für die vorgesehenen Kunststoff-Fenster im ersten und zweiten Obergeschoss bekommen“, berichtet Bürgermeister Brandt. „Und der beauftragte Trockenbauer ist erst gar nicht gekommen.“
Diese Handwerker-Ausfälle hätten mehr als ein halbes Jahr Zeit gekostet, sagt Korb. Als die Gemeinde dann hochwertigere Fenster ausgeschrieben habe, seien endlich Firmen drauf angesprungen. Mittlerweile sind die Scheiben komplett eingebaut.

Auch ein zuverlässiges Trockenbau-Unternehmen konnte inzwischen gefunden werden. „Allerdings fehlte es da anfangs an ausreichendem Personal.“
Doch nun ist nach Angaben von Vize-Verwaltungschef Korb ein „ganz neues Problem mit dem Estrich“ aufgetaucht. Aus bisher unerklärlichen Gründen gebe es trotz des langen, trockenen Sommers eine „Restfeuchte im Fußboden“. Um den Makel zu beheben, müssten wahrscheinlich Trocknungsgeräte eingesetzt werden. „Auch das verschiebt den Fertigstellungstermin natürlich weiter nach hinten.“
Nicht weniger als 30 Gewerke seien an dem Bauvorhaben beteiligt; da gelte es, Hand in Hand zu arbeiten. In knapp vier Monaten sollen die Handwerker aber spätestens verschwunden sein.

„Vieles ist schon fertig“, zeigt und erläutert Korb beim Rundgang durch den Neubau und erwähnt besonders die modernen Deckenstrahlheizkörper. Unterdessen sind Elektriker in etlichen Räumen damit beschäftigt, die schier endlosen Kabelstränge und unzähligen Steckdosen für Beleuchtung und die Nutzung elektrischer Geräte an Ort und Stelle zu bringen.
Die Fußbodenverleger und Maler können dagegen noch nicht ans Werk gehen. Das Einrichtungskonzept sieht laut Korb graumelierte Kunststoffbeläge und in verschiedenen Blautönen angestrichene Wände vor.
Das Erdgeschoss wird den Lehrertrakt, die Mensa und die Aula beherbergen. Die 20 Klassen- und sechs Differenzierungsräume werden vor allem im ersten Obergeschoss zu finden sein. „Aber es wird hier auch heutzutage übliche Sitznischen für die Schüler auf den Fluren geben“, merkt Bürgermeister Brandt an. Am meisten Arbeit haben die Handwerker noch im zweiten Obergeschoss zu verrichten; dort entstehen die Fachräume.

„Wenn nicht noch was dazwischen kommt, ist der Umzug der 19 Klassen der Oberschule aus den Altblöcken A und B in den Neubau zum Halbjahreswechsel angepeilt“, verrät Rolf Korb auf Nachfrage. Auch die vorübergehend in der Grundschule Völkersen untergebrachte Kooperationsklasse der Helene-Grulke-Schule solle dann wieder an den Goldbach zurückkehren. Rund eine Woche werde der Umzug mit dem „gesamten Mobiliar“ wohl dauern.
Trotz der Verzögerungen sei das Projekt bisher im veranschlagten Kostenrahmen von 16,3 Millionen Euro geblieben, freuen sich Brandt und Korb. Diese Summe enthalte auch den Abriss der Altgebäude; zunächst werde Block B, dann A dem Erdboden gleich gemacht.

(Quelle: Verdener-Aller-Zeitung vom 08.10.2018)

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