Was ist los an der Oberschule am Goldbach?
Neubau der Oberschule: Tüchtig unter Zeitdruck
Langwedel - Die SPD-Kreistagsfraktion wollte sich jetzt gern einmal den Neubau der Oberschule in Langwedel angucken. „Das kam schon sehr kurzfristig zustande“, so Langwedels Bürgermeister Andreas Brandt. Man stehe bei dem Bau ja tüchtig unter Zeitdruck.
„Aber wenn sich eine Kreistagsfraktion meldet und um einen Termin bittet, bemühen wir uns.“ Der Landkreis ist am Bau finanziell ja nicht unerheblich beteiligt.
Weil Oberschulleiter Rolf Bartels von dem geplanten Besuch aus der Zeitung erfuhr, kam er dazu und so gab es am Mittwoch eine sehr fundierte Führung für die Sozialdemokraten. Bevor man auf die Baustelle kam, lieferte Andreas Brandt noch einen Überblick über die Vorgeschichte.
„Wir haben die Sache zum richtigen Zeitpunkt angefasst“, befand der Langwedeler Bürgermeister. 2010 habe noch niemand ahnen können, wie sich heute die wirtschaftliche Lage des Flecken Langwedel und die günstige Zinssituation darstellen würde. „Die Vorzeichen waren nicht so günstig.“
Investition von 16.3 Millionen Euro
Auf 16,3 Millionen Euro belaufen sich die Planungen für den Neubau der Oberschule – inklusive Abriss der alten Gebäude. Rechnet man die große Sanierung der Langwedeler Sporthalle noch dazu, werden in den gesamten Komplex rund 20 Millionen Euro investiert.
Dass man eine Oberschule will und nicht etwa eine Integrierte Gesamtschule (IGS), wie andernorts immer wieder heftig diskutiert, stand in Langwedel schnell fest. In Achim und Verden hat man Gymnasien in kurzer Entfernung – und in Langwedel eine Schulleitung, die sich mit bemerkenswertem Engagement für ihre Oberschule und ihre Art zu arbeiten, einsetzt, so Brandt.
Folgerichtig war die Schule in die Planung des Neubaus miteingebunden. Der Bau sollte und wird nun dem pädagogischen Konzept der Oberschule Langwedel entsprechen, wie Rektor Rolf Bartels bei einem Rundgang erläuterte.
Alles ist tageslichthell, alles ist transparent. So soll das sein. Die neue Schule wird für Lehrer und Schüler gleichermaßen nicht eine Lehranstalt sein, sondern Lebensraum, in dem (auch) gelehrt und gelernt wird. Größten Wert legt man in Langwedel darauf, die Schülerinnen und Schüler an möglichst weitgehende Eigenständigkeit heranzuführen. Wobei manche Kinder eben weniger Hilfen brauchen, manche eben mehr.
„Ein Juwel“ im Zentrum der neuen Schule
Im Zentrum der neuen Schule liegen die Aula, die Bühne, die Mensa. „Ein Juwel“, schwärmte Rolf Bartels. Vielleicht ließen sich in der neuen Mensa später auch spontane Essenswünsche erfüllen, so Bartels Hoffnung.
Aktuell gehen 462 Schülerinnen und Schüler in die Oberschule Langwedel. Massiv sinkende Schülerzahlen, von denen ja manche Planungen ausgehen, haben sich in Langwedel bislang so nicht eingestellt. „Wegen der Flüchtlinge?!“, kam es aus den Besucherreihen.
Was Rolf Bartels nicht bestätigen mochte. 14 Kinder aus Flüchtlingsfamilien hat man im Moment. Aber, so ein selbstbewusster und gut gelaunter Schulleiter: „Wir machen gute Arbeit. Das spricht sich rum. Unsere Schule wird auch von außerhalb nachgefragt.“
Solchen Anfragen könne man allerdings erst nachkommen, wenn alle Langwedeler ihren Platz haben, stellte Bürgermeister Andreas Brandt klar. Nach den Sommerferien beginnt der Umzug, nach den Herbstferien soll die Oberschule komplett ins neue Gebäude umgezogen sein. jw
(Quelle: Verdener-Aller-Zeitung vom 06.04.18)