Was ist los an der Oberschule am Goldbach?
Banker in der Oberschule: „Wir gestalten das möglichst aktiv“
Kooperation mit der Kreissparkasse für praxisnahen Unterricht in Langwedel
Langwedel - Wie lernt Mensch am besten? So aus einem Buch heraus? Vielleicht noch von jemandem vorgetragen, der vorne steht und schlaue Sachen erzählt? Oder ist es vielleicht doch besser, wenn man jemanden dabei hat, der vom Fach ist? Der Dinge erzählt, wie sie im täglichen Leben passieren und sagen kann, wozu das überhaupt gut ist, was man da lernen soll. Letzteres, logisch. Das weiß man an der Langwedeler Oberschule am Goldbach schon längst – und konnte sich jetzt die Kreissparkasse ins Boot bzw. den Unterricht holen.
Praxisbezug, Praxisnähe“ sind auch hier die Stichworte. „Für unser Profil Wirtschaft ist das eine Superergänzung“, findet Fachlehrer Derik Eicke. Von Seiten der Oberschule hatte man schon vor einiger Zeit bei den Bankern wegen einer Kooperation angefragt, die über die (erfolgreiche) Teilnahme am Börsenspiel hinaus gehen sollte.
Was Schüler lernen sollen, bestimmt eine Schule beileibe nicht allein. Da gibt es Vorgaben aus dem Kultusministerium, im Langwedeler Fall aus Hannover. Auf diese Vorgaben haben die Langwedeler Schulleitung und von der Kreissparkasse Ausbildungsleiterin Christin Heidecker und die Langwedeler Kundenberaterin Lisanna Bellmann draufgeguckt. Und siehe da: Die Lernfelder sind für Oberschüler und angehende Bankkaufleute durchaus ähnlich.
Die Sparkassenleute erarbeiteten ein Konzept, sprachen es mit der Schulleitung durch, und der anschließende Beschluss lautete: „Machen wir und gucken mal, wie es läuft“, so Derik Eicke.
„Möglichst praxisnah“ habe es sich die Schule gewünscht, so Christin Heidecker. Was man bei der Sparkasse als gute Idee befand. „Das sind auch alles Themen, die jeder mal in seinem Leben braucht, was irgendwann mal wichtig wird.“ Also stand beim ersten Termin mit dem Profil Wirtschaft des Jahrgangs 9 was auf dem Programm? „Zahlungsverkehr, Sparformen, was gibt es da überhaupt“, berichtet Lisanna Bellmann. Beim zweiten Termin geht es um: Kreditwesen. „Wann braucht man einen Kredit? Was gehört dazu?“
Nun ist das nicht so, dass die Sparkassenvertreter vorne vor der Klasse stehen und etwas erzählen. „Kleine Rollenspiele gehören dazu, Übungen. Wir gestalten das möglichst aktiv“, erklärt Heidecker. Sie ist auch an diesem zweiten Morgen mit Lisanna Bellmann und ihren Langwedeler Kollegen Calvin Dieckhoff in der Schule. Gerade Dieckhoff und Bellmann stehen für den lokalen Praxisbezug, berichten auch aus ihrem Tagesgeschäft.
Und wie läuft es so? Sind die jungen Langwedelerinnen bei der Sache? „Die haben sich schon gut ausgekannt und gut mitgemacht. Ich hatte nach unserem ersten Termin das Gefühl, die wussten schon eine Menge“, erzählt Christin Heidecker. „Das war was, was für beide Seiten Spaß gebracht hat.“
Bis zu drei Termine mit dem Profil Wirtschaft des Jahrgangs 9 sind angedacht. Ins Profil Wirtschaft der 10. Klasse kommen die Banker auch noch, und zwar mit dem knackigen Themenbereich „Rechnungswesen, Rechnungsführung.“
Arbeitsrecht steht in der Oberschule übrigens auch auf dem Lehrplan. Da hat man bei der Gewerkschaft Verdi nach einer Frau oder einem Mann aus der Praxis angefragt. jw
(Quelle: Verdener-Aller-Zeitung vom 02.12.2017)