Was ist los an der Oberschule am Goldbach?
„Können wir nicht was machen?“
Oberschüler beteiligen sich an Spendenaktion für Zweijährige
Langwedel - Jannika Adam und Mia Gohde haben von Ronja in der Zeitung gelesen. Die kleine Daverdenerin hat in ihrem nicht ganz zweijährigen Leben schon eine heftige Krankheitsgeschichte, braucht eine Therapie gegen ihre massiven Essstörungen (wie berichtet).
Da die Krankenkasse die angestrebte Therapie nicht zahlt und die Eltern von Ronja und ihrem Zwillingsbruder Lasse nicht genug Geld haben, hat ihre Krabbelgruppe eine Spendenaktion gestartet. „Können wir da nicht was machen?“, fragten die beiden Langwedeler Oberschülerinnen nicht nur sich selbst, sondern auch ihren Konrektor Derik Eicke.
Klar kann man. Die Schülervertretung war schnell mit im Boot. Jannika und Mia sprachen andere Mädchen an. Es wurden Kuchen und Muffins gebacken – und gestern während der großen Pausen mit Kakao in der Pausenhalle gegen einen kleinen Obolus verkauft. Den Erlös soll Ronjas Familie für die Therapie bekommen.
Großer Dank der Familie
„In der ersten großen Pause war schon ein Viertel Kuchen weg“, berichtete Jannika kurz vor der zweiten großen Pause. „Wir haben bestimmt schon 100 Euro zusammen.“ Aus dem Hintergrund kommt: „Mehr!“ Weil das bei der engagierten Achtklässlerinnen so top gelaufen ist, soll es heute noch einmal einen Benefiz Kakao und Kuchen Verkauf geben.
Familie Sommer hatte von der Aktion noch gar nichts mitbekommen und wollte vorher schon einen großen Dank an alle Menschen sagen, die Geld gegeben haben, gern mit einem besonderen Dank an Dietke Meyer und Bianca Fixl für das Drucken und das Verteilen von Flyern sowie ans Gästehaus Lange, das die Unterkunft für den Therapeuten gesponsert hat.
Therapie kann stattfinden
„Ronjas Therapie kann dank all der Leute stattfinden und es geht bereits am kommenden Samstag mit der Intensivtherapie bei uns zu Hause los“, berichtet Jennifer Sommer. Nach der einen Woche ambulanter Therapie wird die Familie nicht allein gelassen, es gibt es eine sechsmonatige Nachbetreuung. „Hier werden Probleme besprochen, die nach der Woche noch auftreten und Videos von Mahlzeiten angesehen und ausgewertet“, so Jennifer Sommer. Was auch angezeigt ist, weil sich so eine schwere Essstörung wie die von Ronja nicht innerhalb einer Woche auflöst, sondern nur das Fundament für ein gesundes Essverhalten geschaffen wird. In der Nachbetreuung steckt noch jede Menge Arbeit und es kann und wird wohl noch Probleme geben.
Auch die Nachbetreuung kostet – und dafür kommen Spenden wie demnächst von den Langwedeler Oberschülern gerade recht.
Was man allerdings noch wissen sollte, wenn man gespendet hat oder noch spenden will: Die Sommers dürfen als Privatpersonen keine Spendenbescheinigunge ausstellen. Hier gilt nun auch der Hinweis, dass diese Spenden rechtlich gesehen Schenkungen sind, da ohne Gegenleistung erfolgt und auch nicht beim Finanzamt geltend gemacht werden können.
Das geht nur bei Spenden an anerkannte gemeinnützige Einrichtungen und Vereine. jw
(Quelle: Verdener-Aller-Zeitung vom 24.11.2017)