Schülervertretung der Oberschule erinnert an Schicksal von drei Polen in NS-Zeit

Langwedel - Am 23. März 1944, also gestern vor 73 Jahren, trug sich Grausames im Daverdener Holz zu. Die Bremer Truppe der Geheimen Staatspolizei (Gestapo), eine verbrecherische Organisation der NS-Regierung, erhängte in dem Wald drei junge polnische Zwangsarbeiter. Am Gedenkstein für die Opfer erinnerten gestern Langwedeler Oberschüler an das damalige Geschehen.

Das Mahnmal hat seit 2007 auf dem Gelände der Lehr- und Lernstätte am Goldbach seinen Platz. Tim Intemann (15), Thino Volkmann (16) und Mahir Sekerycmez (17) von der Schülervertretung an der Oberschule führten den Kindern und Jugendlichen aus allen Jahrgangsstufen in kurzen Redebeiträgen die Unmenschlichkeit des nationalsozialistischen Terrorregimes vor Augen.

Die polnischen Kriegsgefangenen Feliks Puchalski, Stanislaw Rutkowski und Marian Krolikowski, die auf Bauernhöfen in Daverden und Umgebung Zwangsarbeit leisten mussten und dabei nur mangelhaft Nahrung bekamen, begingen in ihrer Not Einbrüche in der Region. Ende Januar 1944 fielen die Geflüchteten Nazi-Häschern in die Hände. Obwohl sie sich nur wenig zu schulden kommen lassen hatten, war damit ihr Schicksal besiegelt, das kurze Leben von Puchalski (24), Rutkowski (21) und Krolikowski (19) endete mit dem Tod am Galgen.

Drei junge Männer – nur unwesentlich älter als die Schüler. Drei junge Männer, die in Angst und Schrecken lebten, zwangsweise arbeiten mussten. Ein Grauen, das nur schwer vorstellbar ist. Gerade für junge Menschen, die nichts anderes als Wohlstand in einer freiheitlichen Demokratie kennen. „Ihr habt es heute gut“, verdeutlichte Tim Intemann den umstehenden Schülerinnen und Schülern. „Ihr könnt euch frei einen Arbeitsplatz suchen.“ - mm

(Quelle: Verdener-Aller-Zeitung vom 24.03.2017)

Go to top