Was ist los an der Oberschule am Goldbach?
Geschichtlich-soziale Weltkunde vermittelt Zusammenhänge
Fachbereich an Oberschule arbeitet nach neuen Methoden
Langwedel - Geschichtlich-soziale Weltkunde (GSW) nennt sich ein Fachbereich an der Oberschule am Goldbach in Langwedel, bei dem die Schülerinnen und Schüler oft spannenden Projektunterricht erleben. Geschichte, Erdkunde und Politik werden auf diese Weise aber auch an anderen Schulen gelehrt. Die GSW-Fachbereichsleiter aus den Landkreisen Verden und Osterholz trafen sich am Mittwoch zu einer Tagung in der Goldbachschule.
Dabei stellte der stellvertretende Chef der Oberschule, Derek Eicke, der dort gleichzeitig den GSW-Fachbereich verantwortet, das „Langwedeler Modell“ vor. Mit dem Einzug in die neue Schule, der für 2018 angepeilt ist, solle das Methodenkonzept komplett fertig sein, sagte der Gastgeber, bevor er auf Einzelheiten zu sprechen kam.
„Säulen für die Unterrichtsqualität“ seien an der Schule am Goldbach erarbeitet worden. „Das Fachwissen besteht nicht mehr aus bloßem Auswendiglernen von Daten und Fakten, sondern auf Zusammenhängen, die die Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzen, begründet und reflektiert zu argumentieren“, informierte Eicke.
Der Fachbereichsleiter unterstrich, dass der Projektunterricht einen besonderen Stellenwert an der Schule habe. Diese fächerübergreifende Form des Unterrichts habe es etwa zu den Themen „Steinzeit“ und „Holocaust“ gegeben. Beim letzteren Projekt hätten die Schüler Zeitzeugen des Nationalsozialismus befragt und das Konzentrationslager Bergen-Belsen besucht. Weitere Exkursionen führten nach Angaben von Eicke zum Domherrenhaus und zum Rathaus in Verden, zum Universum und zur Botanika in Bremen, zum Nordwolle-Museum in Delmenhorst, zum Klimahaus in Bremerhaven und zum niedersächsischen Landtag in Hannover.
Der GSW-Unterricht an der Oberschule am Goldbach bietet laut dem Fachbereichsleiter viele Vorteile: Er fördere bei den Jugendlichen die Fähigkeit, sich ihre Lebenswelt zunehmend selbstständig zu erschließen, sich in der Gesellschaft angemessen zu orientieren sowie sich in das Denken und die Probleme von Individuen und gesellschaftlichen Gruppen hineinzuversetzen. Zudem befähigten die modernen, fächerübergreifenden Lernmethoden die Schülerinnen und Schüler, politische Fragen und Probleme kompetent zu beurteilen, radikale Meinungen zu hinterfragen und abzulehnen, Verantwortung für die Achtung der Menschenrechte, für unsere Umwelt und für unsere Demokratie zu übernehmen sowie sich in öffentlichen Angelegenheiten zu engagieren. - hu
(Quelle: Verdener-Aller-Zeitung vom 21.10.2016)