Naziopfer sollen nicht in Vergessenheit geraten

DAVERDEN - Noch stehen sie da, das Haus C und D der Oberschule am Goldbach. Aber ihre Tage sind gezählt, für den Neubau der Schule werden die Gebäude in den Sommerferien abgerissen. Mitten auf dem Schulgeländen, quasi an der Abbruchkannte, steht der tonnenschwere Gedenkstein für Feliks Puchalski, Stanislaw Rutkowski und Marian Krolikowski.

Den will die Schülervertretung der Oberschule unbedingt erhalten, wie Schülersprecher Mahir Sekeryemez jetzt erklärt. Aber nicht nur das: Heute tagt der Langwedeler Schülerrat und wird über einen Antrag abstimmen, in dem man sich einen gut sichtbaren Standort für den Gedenkstein wünscht, wenn der Schulneubau fertig ist.

Der entsprechenden Antrag sollte unbedingt an die Gemeinde weitergegeben werden, empfahl Bürgermeister Andreas Brandt. Am Schulneubau ist ein Außenplaner beteiligt, man steckt immer wieder die Köpfe bei Bauherrengesprächen zusammen,
da sollte sich doch ein guter Standort finden lassen.

Während der Bauphase könnte der Stein zwischen Hausmeisterwohnung und A-Haus direkt an der provisorischen Zuwegung zur Schule sehr gut sichtbar platziert werden.

„Die Geschichte zu dem Stein droht ein bisschen in Vergessenheit zu geraten“, hat Mahir Sekeryemez festgestellt – und der stellvertretende Schulleiter Derick Eicke muss ihm dabei Recht geben. „Steht da eigentlich was in der Daverdener Ortschronik
drüber?“, überlegte Bürgermeister Brandt. Steht es. Wenn auch nur knapp eine Seite lang und ohne die Namen der jungen Männer. Bei ihnen handelte es sich um junge polnische Zwangsarbeiter, die Fleischkonserven stahlen, die man erwischte – und die 1944 im Daverdener Holz unweit des Schützenplatzes aufgehängt wurden. jw

(Quelle: Verdener-Aller-Zeitung vom 16.06.2016)

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