Was ist los an der Oberschule am Goldbach?
Die R10a eine Woche in Berlin – die Stadt steht noch!
Im Oktober 2015 ließen wir Unterricht und Hausaufgaben links liegen und verbrachten eine Woche in Berlin, genauer: in Berlin-Mitte.
Die Fahrt begann mit einer Aufregung: Wegen einer Straßensperrung erreichten zwei Schüler den Verdener Bahnhof erst zwei Minuten vor Abfahrt des Zuges! Aber das blieb zum Glück die einzige Panne während der Klassenfahrt; sogar die Züge waren in der Regel pünktlich.
Na gut, das Wetter, aber immerhin fing die Woche gut an. Die Spreerundfahrt am ersten Tag konnten wir bei strahlendem Sonnenschein genießen. Vorher war aber der erste Museumsbesuch angesagt: im leider sehr vollen DDR-Museum an der Spree, das uns die Geschichte der DDR näher brachte (auch mithilfe eines Fragebogens, der auszufüllen war).
Da der Sophienhof, unsere Unterkunft, direkt hinter den Hackeschen Höfen liegt, konnten wir am Montag und an den folgenden Tagen fast alles zu Fuß erreichen. Höhepunkt war nach dem Abendessen der Spaziergang an Oper und Humboldt-Uni vorbei zum Brandenburger Tor. Alle historischen Gebäude waren wegen des „Festivals of Lights“ toll illuminiert und wurden von uns schätzungsweise 10000mal fotografiert. Nach einem Abstecher zum Gendarmenmarkt hatte uns der Sophienhof gegen 23 Uhr wieder. Am Dienstag erfuhren wir auf einem Stadtrundgang durch Berlin-Mitte („Wege in das jüdische Berlin“) nicht nur etwas über das Leben und die Verfolgung der Berliner Juden im Nationalsozialismus, sondern auch etwas über die gegenwärtige Situation der stetig anwachsenden jüdischen Gemeinde Berlins. Diese Führung verlangte uns einiges ab, nicht nur wegen der vielen Informationen, die erst einmal verarbeitet werden mussten, sondern auch wegen des ungemütlichen Wetters.
Danach wurden wir im Reichstag erwartet, von dessen Kuppel aus wir einen wunderbaren Rundumblick auf das nächtliche Berlin hatten. Anschließend erhielten wir im Plenarsaal einen Einblick in Geschichte und Bedeutung des Reichstags (nicht für alle Zuhörer spannend, oder, L.?).
Das Mittwochsprogramm begann mit einem Mittagessen im Besucherrestaurant des Reichstags. Danach waren wir mit Herrn Mattfeldt verabredet, der uns jedoch nur kurz begrüßen konnte, da er gleich wieder zu einem Treffen mit Sigmar Gabriel eilen musste. Seine Assistentin gab uns aber Einblicke in die Tätigkeiten eines Bundestagsabgeordneten. Anschließend machten wir uns auf zum Potsdamer Platz. Auf dem Weg dorthin liegt das Holocaust-Mahnmal. Der Kontrast zwischen der bedrückenden Atmosphäre des Mahnmals mit seinen grauen Stelen und der lauten Geschäftigkeit des Potsdamer Platzes mit seinen prächtigen bis protzigen Hochhäusern könnte größer nicht sein.
Vom Potsdamer Platz aus steuerten wir die neueste Shopping Mall Berlins an, eine Scheußlichkeit mit immerhin 270 Geschäften, keinem einzigen Buchladen und kaum einer Möglichkeit, sich irgendwo hinzusetzen, ohne etwas verzehren zu müssen. Alle nutzten aber die Gelegenheit, ausführlich zu shoppen oder sich verschönern zu lassen, besonders M.! Im Kino am Potsdamer Platz verbrachten einige SchülerInnen die Wartezeit auf „Er ist wieder da“ damit, sich ohne Rücksicht auf Verluste (und auf die Ohren ihrer Mitmenschen) auf einer Rutsche in die Tiefe zu stürzen: ein weiterer Höhepunkt der Klassenfahrt ;).
Am Donnerstag stand der Besuch des Filmparks Babelsberg auf dem Programm. Er bietet abwechslungsreiche und vielfältige Führungen, Ausstellungen und Mitmachaktionen an. Wir schauten z.B. hinter die Kulissen von GZSZ und besichtigten das Set des Films „Monuments Men“. Anschließend besuchten einige das wie ein prächtiger mittelalterlicher Rittersaal ausgestattete Restaurant. Aufgrund des regnerischen Wetters mussten wir die Stuntshow leider ausfallen lassen, sondern kehrten in unseren „Kiez“ zurück, um am Alexanderplatz die warme, trockene Luft des Alexa-Einkaufszentrums zu genießen.
Zum Abschluss gingen wir abends ins urige italienische „Aposto“ am Spreeufer, wo es P. gelang, einen neuen Klassenrekord im Pizzaessen aufzustellen. Merkwürdigerweise wollte er keine vierte Pizza!
Der Freitagmorgen bot am Hauptbahnhof die letzte Gelegenheit, das noch vorhandene Geld loszuwerden. Dann rollte der Zug ein (pünktlich!) und am Nachmittag waren wir wieder in Verden!
Fazit: Niemand verletzt, die Unterbringung in 3er- und 4er-Gruppen sehr erträglich, tolles Frühstück, tolle zentrale Lage der Unterkunft, tolle Klasse, viel Bewegung, viel Geschichte, viel aufregende Gegenwart, ruhige Nächte (naja, im Hinterhof hörte man nächtens die rauen Stimmen einiger Jungen (z.B. D. und E.) aus den offenen Fenstern), aber, zumindest nach Auffassung einer kleinen Minderheit ;): viiiel zu wenig Freizeit!