Was ist los an der Oberschule am Goldbach?
„Es ist ein fettes Drama“
Theater-AG mitten in den Proben / Oberschule sucht pädagogische Mitarbeiter
Langwedel - Sie lieben das Theaterspiel, auf der Bühne zu stehen, in verschiedene Rollen zu schlüpfen und das Publikum zu verblüffen. Texte auswending zu lernen - kein Problem, es macht ja Spaß. Und was für welchen. Zehn Mädchen und ein Junge der Langwedeler Oberschule am Goldbach proben eifrig für die Aufführung ihres Stücks „Aschenputtel lebt noch heute“.
Genau: ihr eigenes Stück. Daran haben die Siebt- bis Zehntklässler mitgeschrieben. Nein, nicht im Unterricht, sondern in der Theater-Arbeitsgemeinschaft (AG), die montagnachmittags auf dem Plan steht.
Gemeinsam mit Christoph Bendikowski, der die AG leitet. Er hat sich die Handlung - von Party und Liebe über Mobbing und Hass bis hin zu Mord und Beerdigung - ausgedacht und die Ideen der Schüler eingearbeitet. „Es ist ein fettes Drama geworden“, sagt er. Der Langwedeler Schauspieler, Kabarettist und Puppenspieler ist begeistert von den Jugendlichen. „Es macht mir Spaß, wenn ich merke, dass die Schüler etwas lernen wollen, das Gelernte umsetzen und sich auf der Bühne präsentieren.“ So wie Nunka-Lydia, Melanie, Juliane, Laura-Marie, Jessica, Luisa und Jo-Anne. Bendikowski bringt seinen Schüler jenes Handwerkszeug bei, das Schauspieler beherrschen müssen: gerade zu stehen, deutlich zu sprechen, zu beobachten, zu durchschauen, Gefühle auszuleben, aber auch soziale Komponenten wie im Team zu arbeiten, zu kommunizieren und auf den anderen einzugehen. „Das ist richtiger Schauspielunterricht.“ Genau das, was die Teilnehmerinnen wollen. Und alles freiwillig, nach dem regulären Unterricht.
Die Theater-AG ist eine AG, die die Oberschule anbietet. In weiteren Arbeitsgemeinschaften wird die Homepage erstellt, tagt die Schülervertretung, proben Schulband und Keyboardspieler, bekommen Konfliktlotsen und Schulsanitäter ihr Rüstzeug, wird Fußball gespielt, Mofa gefahren, der Sponsorenlauf vorbereitet und werden Mangas gezeichnet. „Lehrer und pädagogische Mitarbeiter leiten die AGs“, sagt der didaktische Leiter, Andreas Kowalzik.
Die Oberschule plant, das Angebot an Aktivitäten im Nachmittagsbereich - von 14 bis 15.30 Uhr - auszuweiten, mit beispielsweise Sport, Kochen, Kunst, Werken oder Computer. Dafür werden weitere pädagogische Mitarbeiter gesucht. Wer also intensiv ein Hobby betreibt und sein Wissen weitergeben möchte, möge sich melden. Voraussetzung: Lust an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Letzteres gilt auch für diejenigen, die Lehrer während des Ganztagsunterrichts und in der Mittagspause (13.05 bis 14 Uhr) unterstützen wollen. „Einige Kinder wollen toben, andere wollen entspannen, weitere wollen kreativ tätig sein - allen gerecht zu werden, können wir Lehrer nicht leisten“, sagt Rektor Rolf Bartels. Eine Entspannungs-Zeit in der Mittagspause gibt es bereits. Bartels' Wunsch: Kreativ-Zeit und Sport-Zeit. „Mensa ist Basic-Erziehung“, fasst es der Rektor zusammen.
Die Tätigkeiten werden nach dem Tarifvertrag für pädagogische Mitarbeiter des Landes Niedersachsen vergütet.
Seit fast vier Jahren gibt es den Ganztagsbetrieb an der Oberschule. „An zwei Nachmittagen, derzeit dienstags und donnerstags, haben wir den verpflichtenden Ganztag, an denen Lehrer unterrichten. An den Tagen finden Pflichtunterricht und Trainingsstunden statt“, so Bartels.
In den Trainingsstunden werden in den 5. und 6. Klassen Methoden-, Sozial- und Medienkompetenz vermittelt. Im Jahrgang 7 wird Informatikunterricht als Vorbereitung auf den Computerführerschein ECDL angeboten. Im Jahrgang 8 stehen Kompetenzfeststellung - Fähigkeiten und Stärken - und individuelles Fördern und Fordern auf dem Stundenplan. In den 9. und 10. Klassen werden die Schüler intensiv auf die Abschlussprüfungen vorbereitet.
Wer Lust hat, Lehrer als pädagogischer Mitarbeiter zu unterstützen, meldet sich bei Andreas Kowalzik unter der Rufnummer 04232/ 93270 und per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
(Quelle: Verdener-Aller-Zeitung vom 06.06.2015 is)