vaz 15.05.2015Femke Kujas und ihr freiwilliges soziales Jahr an der Oberschule Langwedel

Langwedel - Von Inka Sommerfeld. Alle Seiten sind zufrieden. Femke Kujas, weil ihr das freiwillige soziale Jahr (FSJ) richtig geholfen hat, Lehrer der Langwedeler Oberschule am Goldbach, weil sie entlastet, und die Schüler, weil sie individuell gefördert werden.

Zum zweiten Mal gibt es an der Oberschule eine FSJ-Kraft. „Ziel unserer Ganztagsschule ist es, dass wir uns stärker an den Lebens- und Lernbedürfnissen der Schüler orientieren und ihre Selbst- und Sozialkompetenz stärken. Dafür brauchen wir Unterstützung“, fasst es der didaktische Leiter, Andreas Kowalzik, zusammen. Als Ansprechpartner und Mentor ist er für die Sport-FSJlerin zuständig.
Femke Kujas wollte die Zeit zwischen Fachoberschule und Ausbildungsbeginn sinnvoll überbrücken. Eine Lehre zur Kauffrau für Tourismus und Freizeit schwebt ihr vor. Deshalb wollte sich die Sottrumerin im Sportbereich engagieren - Leichtathletik ist ihr Hobby, früher spielte sie mal Handball, und sie weiß auch im Basketball Bescheid. „Mein Ziel war es, Erfahrung mit Kindern und Jugendlichen, verbunden mit Sport zu sammeln“, sagt sie.


Die junge Frau entdeckte die Homepage der Oberschule am Goldbach, ihr Interesse am Sport-FSJ war geweckt. Sofort schrieb sie ihre Bewerbung, wurde zum Vorstellungsgespräch zu Rektor Rolf Bartels und Andreas Kowalzik eingeladen und bekam eine Woche später die Zusage. Die Freude war groß. „Für uns war es einfach, denn wir hatten nur zwei Bewerbungen bekommen. Denn dass das FSJ auch an Schulen möglich ist, wissen nur wenige“, sagt Kowalzik.
39 Stunden in der Woche ist die 18-Jährige im Dienst, und sie bekommt dafür ein Taschengeld. Ein Schuljahr lang. Femke Kujas unterstützt Lehrer im Unterricht und in AGs, bei der Hausaufgabenbetreuung und in den Pausen. Immer mit strahlend guter Laune und einem Lächeln im Gesicht. Sport, Mathe und Deutsch sind ihre Hauptfächer, und das überwiegend in den 5. Klassen. Wobei die O5b ihre „Hauptklasse“ ist - in der kommenden Woche fährt sie mit auf Klassenfahrt nach Sylt. „Ich freue mich schon darauf“, sagt sie.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Femke Kujas ersetzt keine Lehrkraft, sondern unterstützt die Pädagogen.
Beispielsweise vertrauen ihr Schüler Probleme an, erklären, warum sie unkonzentriert und nervös sind - so kann sie den Kindern helfen.
„FSJler sind vom Alter und ihren Erfahrungen her nah an unseren Schülern, füllen aber eine andere Rolle aus als Lehrer und ältere Mitschüler. So wurden neue Lernbeziehrungen möglich“, sagt Mentor Kowalzik.
Femke Kujas hilft mit, dienstags und donnerstags die „aktive Mittagspause“ zu gestalten, die Betreuung in der Mittagspause.
Mit verschiedenen Ballspielen, Seilspringen, Waveboardfahren. „Das nehmen die Schüler gut an“, hat sie beobachtet. Die Sponsorenlauf-AG betreut sie eigenverantwortlich.
Ferien bedeuten für die FSJlerin nicht nur Zeit zum Ausruhen, sondern auch zum Weiterbilden. So erwarb sie die Übungsleiter-C-Lizenz, absolvierte Lehrgänge und Seminare.
Ihr Fazit nach fast einem Jahr: „Es macht großen Spaß und hat mir bei der Berufsfindung geholfen. Außerdem hat das Jahr mein Selbstbewusstsein gestärkt. Dass die Schüler mir vertrauen, weiß ich besonders zu schätzen.“
Mentor Kowalzik ist des Lobes voll. „Femke tritt souverän auf und es fällt ihr leicht, auf Menschen zuzugehen. So bekommt sie schnell Zugang zu den Schülern.“ Und eine Fünftklässlerin meint: „Ich finde, sie kann Lehrerin werden.“

Die Oberschule am Goldbach sucht auch für das kommende Schuljahr jemanden für ein FSJ, ein Sport-FSJ oder den Bundesfreiwilligendienst. Infos gibt es im Internet unter www.oberschule-am-goldbach.de

(Quelle: Verdener-Aller-Zeitung vom 12.05.2015)

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