Große Entlassfeier für 79 Oberschülerinnen und Oberschüler in Langwedel

Langwedel - „Habe ich euch eigentlich bei der Einschulung versprochen, dass ihr noch in eine neue Schule einziehen werdet?“, fragte Schulleiter Rolf Bartels. Heftiges Nicken im weiten Rund der Langwedeler Sporthalle. „Oh. Dafür entschuldige ich mich.“ Sofort schob der Rektor einen großen dicken Dank an den Schulträger, also den Flecken Langwedel, hinterher, dass der so eine wunderbare neue Schule bauen lässt. Nur wann die fertig wird, das sagte niemand am gestrigen Vormittag bei der Entlassfeier für den Jahrgang 2019 der Oberschule am Goldbach in Langwedel. Auch Bürgermeister Andreas Brandt nicht.

Dafür feierte Rolf Bartels lieber ausführlich die Vorzüge und die Stärken der jungen Leute, und zwar ausgesprochen launig und unterhaltsam. Im alten Oberschulgebäude verhält es sich so, dass die Räume der 10. Klassen hinter dem Verwaltungstrakt liegen. Dahin kommt man durch den Flur am Rektorenzimmer mit der meist offenen Tür und am Sekretariat vorbei. Oder aber über eine Treppe und den ersten Stock. Weil nun das ständige Gerenne von fast 100 Schülerinnen und Schüler die Bürobewohner nervt, wurde der Flur für Schüler zur Verbotszone erklärt. Half aber nichts. Also schließt man die Durchgangstür meistens ab.

„In jeder, aber wirklich in jeder Pause“, hätten dann Mitglieder der 10. Klassen an besagter Tür getestet, ob sie wirklich zu ist. „Die hat ein bisschen Spiel.“ Da hört man das, wenn einer ruckelt. Bartels schilderte die verschiedenen Schülertypen und ihre Vorzüge – anhand ihrer Reaktion, wenn sie auf dem verbotenen Weg erwischt wurden.

Schluss mit lustig war aber im zweiten Teil der Rede. Eigentlich habe er schon am Thema „Generation Z“ gearbeitet, dann alles wieder verworfen. Was man über diese angebliche „Generation Z“ lesen könne: „Alles viel zu negativ. Das seid ihr nicht.“

Allerdings entlasse man jetzt eine Generation aus der Schule, die sich um ihr Leben, das ihre Kinder und Kindeskinder sorge. Stichwort: Klimawandel. Passend dazu verzichtete Bartels auf die üblichen guten Ratschläge, dafür stellten Schülerinnen und Schüler vor, wie sie sich die Welt in 20 Jahren vorstellen, was sie fordern, was sie sich erhoffen. Da mochte Bartels lieber eine „Generation H“ sehen. „Wie Generation Hope“. Also „Hoffnung“.

Klimawandel und Digitalisierung waren unter anderem Thema auch bei Bürgermeister Andreas Brandt. Die Schulelternratsvorsitzende Jana Howe erinnerte sich an ihren eigenen Schulabschluss und die damit verbunden Gefühle. Was wird wohl kommen? „Ich kann euch sagen: Es wird toll. Verwirklicht eure Träume. Und seid stolz auf euch.“

Gefeiert wurden gestern auch Pauline von Weyhe und Niels Musold für ihrer Moderation der Veranstaltung, ein grandios lustiger Aschenputtel-Sketch mit Rolf Bartels als Prinz, die vielen Musikdarbietungen: durch die ganz neue Bandklasse „GoldRock“, die Schulband „GoldCreek“ und die Rockin' Teachers, die Klassenlehrer und das ganze Personal der Oberschule.

Die Abschlussbilanz 2019 ließ sich Rolf Bartels dann am Ende nicht nehmen: zwei Förderabschlüsse, acht Hauptschulabschlüsse, 19 Sekundarabschlüsse I Hauptschule, 25 Sekundarabschlüsse I Realschule und obendrauf noch stolze 30 erweiterte Sekundarabschlüsse I.

Belobigt wurden für überdurchschnittliche Leistungen: Meike Asbeck, Lena Sommer, Sarah Lohmann, Charlin Krull, Helene Hartgen, Niels Musold und Pauline von Weyhe. Für vorbildliches Sozialverhalten: Katja Klenner, Fabienne Küker, Lena Traichel und Angelino Wagner.

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(Quelle: Verdener-Aller-Zeitung vom 28.06.2019,© Wenck)