vn 24 11 14 k bAusstellung der Friedrich Ebert Stiftung im Langwedeler Rathaus

Ausländer sind kriminell, sie nehmen den Deutschen die Arbeitsplätze weg und zu Hitlers Zeiten konnten Bürger noch sicher über die Straße gehen – drei Parolen, die an Stammtischen zu hören sind. Über solche Vorurteile klärt die Friedrich Ebert Stiftung auf 13 Ausstellungswänden im Langwedeler Rathaus auf. „Es wird oft behauptet, dass Rechtsextremismus hauptsächlich ein Problem bei Jugendlichen und in den neuen Bundesländern ist. Aber das stimmt nicht“, sagte Franziska Schröter, Referentin des Landesbüros Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES). Auch in Niedersachsen gebe es Rechtsextremismus, es handele sich um ein Problem der Mitte der Gesellschaft.

Die Führungen durch die Ausstellung übernehmen Schüler der Oberschule am Goldbach. Für diese Aufgabe hat sich beispielsweise Adrian Bellani freiwillig gemeldet. Der 17-Jährige wurde geschult, um Besuchern die Tafeln zu erklären. „Die Leute sollen sich aber auch selber einbringen, wir halten nicht einfach einen Vortrag“, sagt er. Gerade Jugendliche müssten aufpassen, nicht in die Fänge von Rechtsextremisten zu geraten. „Einige Nazis haben typische Kleidung an, andere erkennt man aber nicht sofort“, erklärt Bellani. Diese sprächen Jugendliche beispielsweise an, sich politisch zu engagieren, ohne direkt rechte Parolen zu verbreiten. Auch böten sie Sommerfeste, Hausaufgabenhilfe und Jugendfreizeiten an, um dann dort ihr Gedankengut zu verbreiten.

Bei der Ausstellungseröffnung hielt Bürgermeister Andreas Brandt (SPD) eine kurze Rede. „Wir sind hier an einem Ort, wo Demokratie gelebt wird“, sagte er. Niemand werde als Demokrat geboren, aber es lohne sich, sich für Demokratie einzusetzen. „Rechtsextremismus muss im Keim erstickt werden“, sagte Brandt. Schulleiter Rolf Bartels schloss sich dem an. „Immer dort, wo sich niemand wehrt, entsteht Platz für rechte Parolen“, sagte Bartels. Jugendliche sollen in der Schule lernen, rechten Parolen zu widerstehen. Auf den FES-Ausstellungswänden steht beispielsweise, dass Ausländer in Deutschland mehr Arbeitsplätze schafften als besetzten und dass der Anteil krimineller Ausländer nicht über dem von Deutschen liege.

Die Ausstellung ist bis zum 28. November von Montag bis Freitag, 8.30 bis 12 Uhr sowie am Donnerstag zusätzlich von 14 bis 18 Uhr anzuschauen. Führungen können Interessierte mit dem Sekretariat der Oberschule unter 0 42 32 / 9 32 70 vereinbaren.

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Quelle:Verdener Nachrichten vom 13.11.14

 

 

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