juniorwahl kLangwedel - Die Wahlurne trägt ein richtiges Siegel mit dem Bundesadler darauf – steht aber nicht im Langwedeler Rathaus, sondern in der Oberschule am Goldbach. Hier liefen gestern morgen die ersten Wahlgänge für die Juniorwahl 2013. 189 Schülerinnen und Schüler können auf original Wahlunterlagen ihre Stimmen für einen der Direktkandidaten zum Bundestag und eine der Parteien abgeben.

Okay, bei der Juniorwahl zählen die Stimmen nicht für die Zusammensetzung des kommenden Bundestages. „Aber bei der nächsten Bundestagswahl können wir wählen“, sagt Simone Clüver aus der H10a.

Die Klasse von Kristin Holldorf-Schiffner ist als zweite an diesem Morgen zur Wahl gegangen. Generell ist die Meinung über das Wahlprojekt, das man in der Oberschule am Goldbach auf die Beine gestellt hat: „Gut. Coole Sache.“

Kritik gibt es vereinzelt aber auch. „Ist langweilig“, findet Alexander Martens. „Man macht zwei Kreuze und das war‘s.“

Dafür gab und gibt es bei dieser Juniorwahl an der Oberschule, fünf Klassen wählen noch am Montag, keinen Wahlzwang. Die Teenager können wählen gehen, müssen aber nicht. Wer in der Schule war, ist an diesem Freitag aber auch wählen gegangen. „Eine Enthaltung hatten wir dabei“, teilt die Gruppe aus sechs Schülerinnen und Schülern aus dem Profilkurs Wirtschaft mit, die die Wahl vorbereitet hat: Wählerverzeichnis erstellen, Wahlbenachrichtigungen (über die Klassensprecher) an die Kollegen bringen.

Am Freitagmorgen kommen die 9. und 10. Klässler im Wahlraum an – alles sieht aus, wie es eben bei einer Wahl aussieht. Wahlkabinen, Urne. Ein Tisch, an dem das Wählerverzeichnis überprüft wird.

Ein Tisch, wo die Wahlprozedur nochmal erklärt wird (tut aber nicht nötig, die wissen alle bestens Bescheid), nebenan gibt es endlich die Wahlzettel. „Knicken?“, kommt hin und wieder die Frage an der Urne. „Jo, einmal.“

Vor der Stimmabgabe gab es für die jungen Menschen Informationen satt zu den Parteien, zu den Kandidaten. Und einen Probelauf am „Wahl-o-mat“. Mit dem Internetprogramm kann jeder ermitteln, welches Wahlprogramm welcher Partei am besten zu den eigenen Meinungen passt. Vorher konnten die Haupt- und Realschüler tippen, welche Partei bei ihnen herauskommen würde. Getippt wurde oft CDU und SPD. „Und dann sind auch schon welche bei den Linken oder den Piraten gelandet“, so Simone Clüver. Aber nicht zwingend geblieben, als man mal genauer hingeguckt hat. Oder?

„Insgesamt ist da unheimlich viel bei rüber gekommen“, findet Klassenlehrerin Holldorf-Schiffner. „Ich fand‘s gut. So kann man sich drauf einstellen, wenn man richtig wählt“, meint Janina Bayer. Bekannt gegeben wird das Oberschule-Ergebnis erst am Montag nach der Bundestagswahl. „Das wird schon spannend. Auch im Vergleich zu richtigen Wahl“, findet man nicht nur in der H10a. · jw

(VAZ vom 14.09.2013, Langwedel)

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