Langwedeler Oberschüler wählen zum ersten Mal direkt

Langwedel - Ach, du liebes bisschen. Vier Leutchen allein unten in der großen Weite der Langwedeler Turnhalle. Okay, der stellvertretende Schulleiter Derik Eicke steht als Unterstützung dabei. Aber oben auf der Tribüne sitzt gerade die halbe Schule. So an die 250 Menschen. Die unten sollen sich gleich einzeln vor versammelter Mannschaft vorstellen, als Kandidaten bei der Wahl zum Schülersprecher.

In welcher Reihenfolge sie ans Mikro gehen, haben Leonora Bitiki, Miwan Sekeryemez, Finn Rohrberg und Tim Intemann, alle aus dem Jahrgang 10, ausgelost. Und was soll man sagen: Wer aufgeregtes Stottern befürchtet hatte – Fehlanzeige. Das Quartett machte seine Sache richtig gut (drei der Kandidaten haben auch schon ausgemachte Erfahrung in der Arbeit der Schülervertretung), jeder stellte seine Schwerpunkte vor, erhielt hinterher von seinen Mitschülern höflichen Applaus.

Die wählen in diesem Jahr ihren Schülersprecher zum ersten Mal direkt. Alle an die 500 Schülerinnen und Schüler der Oberschule haben eine Wahlbenachrichtigung bekommen, Wahlzettel in entsprechender Menge wurden produziert. Es gibt eine Wahlkommission, am Freitag dann einen Wahlraum, zwei Wahlkabinen. Wohlgemerkt : Die Oberschülerinnen und Oberschüler haben ein Wahlrecht, keine Wahlpflicht. Es dürfte interessant werden, ob man in der Schule eine höhere Wahlbeteiligung hinbekommt, als bei der Kommunalwahl.

„Für wen bist du denn?“, fragte einer der jungen Wähler seinen Kollegen. Die Antwort geht im allgemeinen Aufbrauch nach der ersten Vorstellungsrunde unter. Die vier Kandidaten stellten sich in zwei aufeinanderfolgenden Veranstaltungen vor. Erst waren die unteren Jahrgänge dran, anschließenden kamen die höheren Klassen.

Egal wer am Freitag als Schülersprecher und welche zwei Stellvertreter gewählt werden: Bei den Kandidaten darf man sehr davon ausgehen, dass sie massiv zusammen an den Themen arbeiten werden, die da anstehenden.

Das sind nach den Statements aller vier nämlich: Mehr Sitzgelegenheiten auf dem Schulgelände und an erster Stelle: die Aufhebung des Handyverbots.

Das ist nämlich doch noch nicht vom Tisch, anders alshier an dieser Stelle aufgrund eines Missverständnisses behauptet. Der alte Schülerrat hat einen entsprechenden Antrag schon eingebracht, sehr gut begründet – und nun muss verhandelt und diskutiert werden. Schulleiter Rolf Bartels zeigte sich dem ersten Eindruck nach alles andere als begeistert von der Idee, das Handyverbot aufzuheben, signalisierte aber auf jeden Fall Gesprächs- und Diskussionsbereitschaft. jw

(Quelle: VAZ vom 01.09.2016)

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